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Einsparmöglichkeiten im Alltag

Wie kann ich in meinem Alltag Geld sparen?

Essen, Strom oder Heizung: Vieles wird gerade viel teurer. Aber es gibt Angebote und Möglichkeiten, die Ihnen helfen, Geld einzusparen. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie in Ihrem Alltag weniger Strom verbrauchen können, wie Sie Ihre Wohnräume warmhalten und dabei die Kosten im Blick behalten können und wo Sie günstige Lebensmittel, Kleidung oder Möbel finden.

Was muss ich wissen?

Es gibt in Deutschland einen Stromspielgel. Das ist eine Übersicht, die zeigt, wie viel Strom private Haushalte in Deutschland durchschnittlich verbrauchen. Damit können Sie herausfinden, ob Sie zu viel Strom genutzt haben. Schauen Sie dafür in Ihrer Stromrechnung vom letzten Jahr nach, wie viel Strom Sie verbraucht haben und vergleichen Sie Ihren Wert mit dem in der Tabelle. Den Stromspiegel finden Sie auf Deutsch auf der Website des Stromspiegels.

Bei vielen Verbraucherzentralen können Sie sich ein Strommessgerät ausleihen. Damit finden Sie heraus, wie viel Strom ein Gerät, wie zum Beispiel Ihr Kühlschrank, verbraucht. Das hilft Ihnen einzuschätzen, ob sich ein neues und energiesparenderes Gerät lohnt. Eine Verbraucherzentrale in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website der Verbraucherzentrale.

    Mit einfachen Änderungen im Alltag schaffen Sie es, weniger Strom zu verbrauchen. Dafür müssen Sie sich nicht unbedingt neue Geräte anschaffen oder ganz auf Elektrogeräte verzichten.

    Sie können unter anderem folgendes tun:

    • Schalten Sie alle ungenutzten Elektrogeräte komplett aus. Das heißt, Sie ziehen das Gerät komplett aus der Steckdose. Denn auch ausgeschaltete Geräte, die in der Steckdose stecken, können Strom verbrauchen. Zum Beispiel das Ladegerät Ihres Handys. Das gilt auch für Geräte im Stand-By-Modus, wie ein Fernseher. Tipp: Verwenden Sie eine Steckdose mit Kippschalter. Das ist eine Steckdose mit einem roten On-Off-Schalter. Damit stellen Sie sicher, dass das Gerät keinen Strom verbraucht, wenn es aus ist.
    • Verwenden Sie bei Elektrogeräten den Energiesparmodus oder die Eco-Funktion. Das gilt vor allem für Haushaltsgeräte, wie Waschmaschine oder Spülmaschine.
    • Duschen Sie mit weniger heißem Wasser.
    • Überprüfen Sie die Temperatur in Ihrem Kühlschrank. Optimal sind 7 Grad Celsius. Das gilt auch für die Gefriertruhe. Hier sollte es nicht kälter als -18 Grad Celsius sein. Wenn die Temperatur zu kalt ist, stellen Sie den Regler eine Stufe zurück. Das ist wichtig, denn Kühlschrank und Gefriertruhe verbrauchen rund um die Uhr Strom.
    • Erhitzen Sie nur so viel Wasser im Wasserkocher, wie Sie wirklich brauchen. Denn je mehr Wasser Sie heiß machen, desto mehr Strom verbraucht der Wasserkocher.
    • Wenn Sie einen Elektroherd haben, nutzen Sie beim Kochen die Restwärme Ihres Kochfeldes. Schalten Sie ein paar Minuten vor Ende den Herd aus.
    • Wenn Sie einen Durchlauferhitzer haben, wird Ihr Wasser mit Strom erhitzt. Sie können die Temperatur des Wassers selbst einstellen. Am besten stellen Sie die Temperatur so ein, dass das Wasser angenehm warm ist, wenn der Wasserhahn auf ganz heiß steht. Wenn Sie sich unsicher sind, wie es funktioniert, schauen Sie in die Bedienungsanleitung. 
    • Kaufen Sie LED-Glühbirnen. Diese sind sparsam. Sie verbrauchen weniger Energie als die sogenannten „Energie-Spar-Lampen“.

      Richtig heizen bedeutet, dass Sie eine Raumtemperatur haben, bei der Sie nicht frieren müssen und die lange im Raum bleibt. Das können Sie so erreichen:

      • Schalten Sie die Heizung nur dann ein, wenn alle Fenster im Raum zu sind. Schließen Sie auch immer die Türen eines Zimmers, wenn Sie heizen. So wird der Raum schneller warm und bleibt warm.
      • Halten Sie eine gleichmäßige Temperatur im Raum. Das heißt, vermeiden Sie, dass ein Raum auskühlt. Oder dass ein Raum sehr heiß wird. So verbraucht Ihre Heizung weniger Energie. Das erreichen Sie zum Beispiel mit der Stufe 2 auf Ihrem Temperaturregler direkt an der Heizung. Damit ist der Drehknopf mit den Zahlen gemeint. Der Raum wird damit nicht kälter als 16 Grad Celsius. Bitte beachten Sie: Als Mieter*in sind Sie verpflichtet zu heizen. Wenn ein Raum nicht beheizt wird, kann sich Schimmel bilden. Er ist giftig. Auch kann das für Sie teuer werden. Denn sie müssen unter Umständen für die Beseitigung bezahlen. Achten Sie daher darauf, dass die Temperatur in keinem Raum unter 16 Grad Celsius ist. Und dass Sie regelmäßig lüften.
      • Lüften Sie regelmäßig. Denn frische Luft ist wichtig, um zu vermeiden, dass sich Schimmel in der Wohnung bilden kann. Schimmel ist sehr giftig für Sie. Es kostet auch viel Geld, ihn beseitigen zu lassen. Öffnen Sie morgens, mittags und abends die Fenster komplett. Stellen Sie alle Dinge vom Fensterbrett weg und öffnen Sie die Zimmertür. Nach etwa 5 bis 10 Minuten können Sie die Fenster wieder schließen. Wichtig: Bei mehr als 70 Prozent Feuchtigkeit im Raum, müssen Sie unbedingt lüften.
      • Stellen Sie sicher, dass vor dem Heizkörper genügend Platz ist. So kann die warme Luft sich im Raum gut verteilen. Stellen Sie also kein Sofa, keine Schränke oder andere Möbel direkt davor. Die Vorhänge sollten Sie ebenfalls zur Seite schieben.
      • Trocknen Sie die Wäsche nicht direkt auf der Heizung.
      • Überlegen Sie, wie Sie die Räume Ihrer Wohnung nutzen und heizen Sie dementsprechend. Die Räume können wärmer sein, in denen Sie oder Ihre Familie sich oft aufhalten, als Räume, wo Sie wenig sind. Das Schlafzimmer oder Badezimmer können daher kälter sein als das Wohnzimmer.

      Tipp: Kaufen Sie ein Thermometer, das Temperatur und Luftfeuchtigkeit misst. Damit können Sie die Raumtemperatur überprüfen und wissen, wann Sie unbedingt lüften sollten. Das Thermometer sollte sich in der Mitte des Raums befinden. Auch können Sie damit herausfinden, ob der Temperaturregler (das Thermostat) am Heizkörper in Ordnung ist. Wenn die Raumtemperatur unter 16 Grad Celsius ist, obwohl das Thermostat auf 2 steht, säubern Sie den Heizkörper und entlüften Sie die Heizung. Wenn das nicht hilft, brauchen Sie vielleicht ein neues Thermostat. Melden Sie das Ihren Vermieter*innen. Eventuell können sie die Kosten übernehmen. Tauschen Sie das Thermostat nicht ohne die Zustimmung der Vermieter*innen aus.

        Mit Ihrem Thermostat, also dem weißen Temperaturregler am Heizkörper, können Sie einstellen, bis zu welcher Raumtemperatur die Heizung heizen soll. Das machen Sie mit den verschiedenen Stufen:

        • Auf Stufe 1 bis 12 Grad Celsius
        • Auf Stufe 2 bis 16 Grad Celsius
        • Auf Stufe 3 bis 20 Grad Celsius
        • Auf Stufe 4 bis 24 Grad Celsius
        • Auf Stufe 5 bis 28 Grad Celsius

          Damit die Wärme in einem Zimmer bleiben kann, sollten Sie vor allem Fenster und Türen überprüfen, ob dort Luft durchkommt. Schauen Sie, wo es Ritzen oder Spalten geben könnte. Oder überprüfen Sie, ob Ihre Fenster gut schließen. Das können Sie so machen:

          • Öffnen Sie das Fenster.
          • Stecken Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fenster und schließen dann das Fenster. Versuchen Sie das Papier wieder herauszuziehen.
          • Wenn Sie das Papier ohne Probleme herausziehen können, ist Ihr Fenster nicht dicht. Eventuell liegt das an der Dichtung. Sprechen Sie Ihre Vermieter*innen an, ob Ihre Vermieter*innen die Dichtung austauschen können.
          • Überprüfen Sie auch, ob Türgriffe und Fenstergriffe gut schließen.

          Wenn Sie feststellen, dass in Ihrer Wohnung Reparaturen nötig sind, damit Ihre Wohnung warm bleibt oder wird, ist es eventuell ein Mangel. Ein Mangel liegt vor, wenn im Laufe der Mietzeit etwas in Ihrer Wohnung sich verschlechtert hat. Das ist der Fall, wenn die Fenster nicht mehr richtig schließen. Schreiben Sie Ihren Vermieter*innen und erklären Sie ihnen die Situation. Machen Sie das unbedingt schriftlich. So haben Sie einen Nachweis, dass Sie den Mangel rechtzeitig angezeigt haben. Laden Sie sie auch ein, sich persönlich vom Mangel zu überzeugen. Im persönlichen Gespräch lässt sich meist vieles leichter klären.

          Sie können sich auch einen sogenannten „Zug-Luft-Stopper“ für Ihre Türen machen. Ein Zug-Luft-Stopper ist eine längliche Röhre meist aus Stoff, gefüllt mit Watte oder auch anderen Materialien, die Sie vor dem Spalt zwischen Tür und Fußboden legen. Damit verhindern Sie, dass kalte Luft ins Zimmer kommt. Einen Zug-Luft-Stopper können Sie kaufen. Oder Sie nähen, stricken oder häkeln ihn selbst. Anleitungen finden Sie im Internet oder auf YouTube. Geben Sie dafür die Wörter „Zugluftstopper“ und „selber machen“ ein.

            In Deutschland verkaufen viele Supermärkte Lebensmittel oft günstiger, die nicht mehr lange haltbar sind. Das sind Lebensmittel, die bald über dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sind. Das MHD gibt an, ab wann Lebensmittel wahrscheinlich nicht mehr gut sind. Sehr oft können Sie die Lebensmittel noch etwas länger verwenden. Sie finden die Waren im Kühlregal. Das gilt auch für Lebensmittel, die in einer Konserve sind oder nicht gekühlt werden müssen. Sie liegen meist in einem extra Korb und sind mit einem Preisschild gekennzeichnet. Da steht dann der verbilligte Preis drauf.

            Es gibt auch Plattformen, wo Sie Lebensmittel geschenkt bekommen können. Dort bieten Leute Essen an, das sie nicht mehr brauchen oder sie sammeln bei Supermärkten, Bäckereien und Restaurants nicht mehr verwendetes Essen, um es weiter zu verschenken. In vielen Städten gibt es auch Essens-Verteiler, also Orte, wo Menschen Essen hinbringen und andere es sich mitnehmen können.

            Eine dieser Plattformen ist foodsharing. Auf foodsharing.de finden Sie eine Karte von Deutschland. Dort sehen Sie, wo überall Essen verschenkt wird. Auf der Seite von mundraub.org finden Sie Obstbäume in ganz Deutschland. Dort können Sie sich kostenlos Obst selbst pflücken. Wo das in Deutschland möglich ist, finden Sie auf mundraub.org.

              In sogenannten „Second-Hand-Läden“ finden Sie gebrauchte Kleidung in gutem Zustand. Daneben gibt es auch ungetragene Kleidung. Daher sind die Preise dort oft günstig. Es gibt viele verschiedene Arten von Second-Hand-Läden. Einige bieten nur Kleidung für Kinder an, andere sind auf hochwertige Marken spezialisiert und wieder andere verkaufen nur Kleidergrößen für Erwachsene. Die Qualität der Kleidung ist von Laden zu Laden unterschiedlich. Sie können dort sehr gute Stoffe und moderne Kleidung bekommen, aber auch etwas altmodische Kleidung und weniger gut erhaltene Ware. Überprüfen Sie die Kleidung gründlich bevor Sie sie kaufen. In vielen Second-Hand-Geschäften lohnt sich ein Besuch. Sie können dort gute Kleidung für weniger Geld bekommen.

              Auf sogenannten „Flohmärkten“ oder „Trödelmärkten“ verkaufen Menschen unter anderem ihre gebrauchte Kleidung. Es gibt auch im Internet Plattformen, wo Menschen ihre gebrauchte Kleidung verkaufen. Mehr zum Thema erfahren Sie in unserem Kapitel „Flohmärkte“.

                Sie können günstige Möbel in sogenannten „Gebrauchtwarenhäusern“ oder im „Sozialkaufhaus“ finden. Das sind Kaufhäuser, wo unter anderem gebrauchte Möbel, Geschirr, Elektrogeräte, Kleidung oder Spielsachen, Bücher und CDs verkauft werden. Die Sachen sind meist Spenden von Menschen, die sie nicht mehr brauchen. Viele Kaufhäuser werden von Sozialverbänden oder gemeinnützigen Organisationen betrieben. Um ein Kaufhaus in Ihrer Nähe zu finden, brauchen Sie bei der Internetsuche „Sozialkaufhaus“ und Ihren Wohnort eingeben.

                Auf Flohmärkten oder Trödelmärkten finden Sie oft gebrauchte Möbel und andere Sachen für Ihren Haushalt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Kapitel „Flohmärkte“.

                Im Internet gibt es verschiedene Plattformen, wo Menschen ihre gebrauchten Möbel oder andere Dinge für den Haushalt verkaufen oder verschenken. Das ist zum Beispiel ebay Kleinanzeigen. In der Rubrik „zu verschenken“ finden Sie Dinge, die andere Menschen kostenlos hergeben. Die Rubrik können Sie filtern nach Orten in Ihrer Nähe. Manchmal brauchen Sie einen Account, um die Anbieter*innen zu kontaktieren. Ein Account ist kostenlos.

                  Wichtig

                  Auf der Website der Verbraucherzentrale gibt es einen Energiepreisrechner. Damit können Sie ungefähr ausrechnen, mit wie viel mehr Geld Sie dieses Jahr für Strom rechnen müssen. Dafür brauchen Sie: Ihren Stromtarif, Ihren Verbrauch und wie oft im Jahr Sie Geld an Ihren Anbieter oder Vermieter*innen bezahlen.

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