Einwanderung noch immer eine große Hürde
Hallo zusammen,
meine Partnerin ist Pflegefachkraft aus Kolumbien und würde gern in Deutschland arbeiten. Durch die Medien und die Versprechen der Politiker dachten wir, das wird gut funktionieren. Leider sind wir mittlerweile eines Besseren belehrt worden. Es ist unvorstellbar, was einem da für Steine in den Weg gelegt werden.
Natürlich muss eine Fachkraft die Sprache gut beherrschen, aber da gehen die Probleme ja schon los. Wenn man in Deutschland einen Sprachkurs als ausländische Fachkraft belegen möchte, dann benötigt man ja eine Aufenthaltserlaubnis für diesen Zeitraum. Das Visum zum Erlernen der Sprache sollte ja dafür sein, aber wie soll man das bekommen?
Um es zu bekommen, muss man einen Sprachkurs nachweisen. Zudem wird nichts von den Kosten übernommen. Unterstützung gibt es auch nicht. Als Asylbewerber bekommt man alles bezahlt, als Fachkraft bekommt man nur Steine in den Weg.
Also, für das Visum benötigt man einen Nachweis eines Sprachkurses. Für den Sprachkurs benötigt man allerdings eine Genehmigung des BAMF. Selbst wenn man die irgendwie bekommt, muss man einen verpflichtenden Test machen, bevor man den Sprachkurs beginnen kann. Aber dieser Test muss in Anwesenheit erfolgen, also nicht online.
Also müsste eine Fachkraft aus Kolumbien (mit einem Durchschnittsgehalt von ca. 300 Dollar im Monat) einen Hin-und Rückflug nach Deutschland buchen (was ca. 4 Monatsgehältern entspricht) um dort (in der Schule) einen Test zu machen. Dann wieder zurück nach Kolumbien, um dort (bei der Botschaft im Land) ein Visum zu beantragen, von dem man nicht einmal weis, ob es jemals bewilligt wird.
Echt jetzt? So will man Fachkräfte ins Land bekommen? Ich denke das wird wohl nichts.
Mal abgesehen davon, müsste jede Fachkraft auch einen Freund im Land haben, der alle Kosten für Unterkunft und Krankenversicherung und Haftpflicht und Essen und den Kurs selbst und die Fahrt zum Kurs übernimmt. Denn nicht jede Fachkraft hat bereits einen Arbeitgeber, der alles zahlt. Im Gegenteil, viele Arbeitgeber wollen auch erst den Nachweis der Sprachkenntnisse, bevor sie Kosten übernehmen oder einen Arbeitsplatz zusagen.
Solange kein Umdenken in der Politik stattfindet, werden wir weiterhin mit einem massiven Mangel an Pflegekräften leben müssen.
Nun meine Frage an euch, habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Hallo @Sasi69 , vielen Dank, dass du deine Erfahrungen hier im Forum mit uns teilst und es tut mir leid, dass du und deine Partnerin diese Schwierigkeiten bei der Einwanderung nach Deutschland haben. Deine Frustration ist absolut verständlich. Du hast viele wichtige Punkte angesprochen, die die aktuellen Herausforderungen bei der Anwerbung von Fachkräften deutlich machen. Deine Partnerin kann einen Kurs am Goethe-Institut in Kolumbien besuchen oder dort den Einstufungstest machen: https://www.goethe.de/ins/co/de/spr/kur.html Wenn deine Partnerin schon in Deutschland ist, kann sie von einem Aufenthalt zum anderen wechseln. Das bedeutet, dass sie nach dem Sprachkurs in zum Beispiel die Ausbildung wechseln kann, ohne sich erneut um ein Visum bemühen zu müssen. Hier findest du auch die verschiedenen Arten von Visa: https://www.make-it-in-germany.com/de/visum-aufenthalt/arten Ich empfehle dir, dich an eine Migrationsberatungsstelle zu wenden, vielleicht können die dir ein paar Tipps für deine Partnerin geben: https://bamf-navi.bamf.de/de/Themen/Migrationsberatung/ Viele Grüße Barbara