Unterstützung durch kostenlose Beratung

Wo kann ich unabhängige Unterstützung bekommen?
Sicherlich waren Sie schon einmal in einer Situation, in der Sie Rat und Unterstützung brauchten. Zum Beispiel bei einem persönlichen Problem, mit einer wichtigen Entscheidung oder rechtlichen Fragen. In solchen Fällen kann eine kostenlose Beratung bei einer unabhängigen Beratungsstelle helfen. Häufig sind Beratungsstellen auf bestimmte Themen spezialisiert. Dazu gehören Rechte von Menschen mit Behinderung, z. B. bei der Beantragung eines Schwerbehindertenausweises oder beim Zugang zu Assistenzleistungen. Oder Unterstützung für Familien oder Schwangerschaftsberatung, z. B. zu finanziellen Hilfen wie Elterngeld oder Mutterschutz. Sowie Fragen rund um Aufenthaltstitel, z. B. ob eine Tätigkeit, eine Ausbildung oder die Nachholung der Familie erlaubt ist.
In Beratungsstellen arbeiten ausgebildete Berater*innen, die meist einen pädagogischen Abschluss und spezielle Fachkenntnisse zu dem Thema haben. Sie helfen Ihnen, Ihre Rechte und Pflichten besser zu verstehen. Danach können Sie weitere Schritte einleiten und eine informierte Entscheidung treffen. Die Berater*innen können Sie auch auf Ihrem weiteren Weg begleiten.
Beachten Sie: Berater*innen sind keine Rechtsanwält*innen. Wenn Sie eine vertiefte Rechtsberatung oder Unterstützung bei einem Gerichtstermin benötigen, müssen Sie eine*n Anwält*in beauftragen. Das kostet Geld.
Kostenlose und unabhängige Beratungsstellen in Deutschland unterstützen Sie bei vielen Themen: Unter anderem mit Ihrem Aufenthalt, dem Familiennachzug, Ihren Rechten als Arbeitnehmer*in, bei Wohnungsnot, Problemen in der Familie oder Diskriminierungserfahrungen. Das Themenspektrum ist sehr groß.
Gut zu wissen: Außerdem gibt es kostenlose Beratung von Behörden und Institutionen. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Suchmaschine „Local Search“. Dort haben wir die jeweiligen Beratungsstellen pro Bundesland zusammengefasst. Dort finden Sie entsprechende Beratungsstellen in Ihrer Nähe.
Sie möchten wissen, welche kostenlosen Beratungsstellen es in Deutschland gibt? Auf dieser Seite zeigen wir Ihnen, wie kostenlose und unabhängige Beratung in Deutschland funktioniert und für welche Themen und Probleme es Beratung und Beratungsstellen gibt.
Wie funktioniert Beratung in Deutschland?
Wie kann mir die Beratung weiterhelfen?
Eine kostenlose und unabhängige Beratung kann Ihnen in vielen Situationen weiterhelfen. Egal, ob Sie neu in Deutschland sind oder schon länger hier leben. Diese Beratungsstellen können Ihnen bei Fragen zu Dokumenten oder der Arbeitssuche weiterhelfen und bietet auch Unterstützung im Alltag an.
Zum Beispiel:
- Sie suchen eine Arbeitsstelle, sind aber nicht sicher, wie Sie eine Bewerbung schreiben sollen? Die entsprechende Beratung kann Ihnen zeigen, worauf Sie achten müssen.
- Sie haben Schwierigkeiten mit dem Jobcenter? Die Berater*innen können Ihre Briefe mit Ihnen durchgehen und Ihnen erklären, was sie bedeuten.
- Sie möchten wissen, ob Sie eine Ausbildung machen können? Die Berater*innen schauen mit Ihnen zusammen, welche Möglichkeiten es gibt.
Die Berater*innen haben viel Erfahrung in ihren speziellen Gebieten. Sie kennen die Gesetze und das System. Sie wissen auch, welche Anträge Sie stellen können und wo Sie noch Hilfe bekommen können.
Sie müssen nichts alleine machen. In der Beratung haben Sie die Möglichkeit Unterstützung zu bekommen, aber Sie entscheiden immer selbst, wie Sie vorgehen möchten. Mithilfe einer Beratung können Sie Schritt für Schritt Ihre Situation verbessern.
Wie läuft eine Beratung ab?
Eine Beratung kann unterschiedlich ablaufen. Je nachdem, ob Sie persönlich vorbeikommen, anrufen oder sich online beraten lassen. Hier erklären wir, wie die einzelnen Formen ablaufen können:
Beratung vor Ort (persönlich):
- Termin vereinbaren: Rufen Sie dazu bei der Beratungsstelle an oder schreiben Sie eine E-Mail. In manchen Städten gibt es auch offene Sprechstunden, bei denen Sie ohne Termin vorbeikommen können.
- Gespräch vor Ort: Sie kommen zur Beratungsstelle. Dort begrüßt Sie Ihr*e Berater*in. Sie erzählen, worum es geht, zum Beispiel um einen Brief vom Amt, Probleme mit der Wohnung oder Fragen zum Aufenthaltsstatus. Bringen Sie hierfür auch Ihre Dokumente mit.
- Gemeinsame Klärung: Die Berater*innen hören Ihnen zu, stellen Fragen und erklären Ihnen, welche Möglichkeiten es gibt. Sie schauen sich gegebenenfalls Ihre Unterlagen an und helfen Ihnen, einen Plan zu erstellen. Wenn nötig, helfen sie auch beim Ausfüllen von Formularen oder vermitteln Sie weiter, beispielsweise zu einer Rechtsberatung.
- Nächste Schritte: Zum Schluss besprechen Sie, welche nächsten Schritte nötig sind. Manchmal wird ein neuer Termin vereinbart.
Telefonische Beratung:
- Erster Anruf: Rufen Sie die Beratungshotline an oder vereinbaren Sie einen Termin. Sie können entweder zu offenen Telefonsprechstunden anrufen oder einen Termin vereinbaren.
- Gespräch am Telefon: Am Telefon erzählen Sie, was Sie beschäftigt. Die Berater*innen hören zu, erklären Ihnen Ihre Möglichkeiten und besprechen mit Ihnen die nächsten Schritte. Wenn Sie Briefe oder Dokumente haben, kann es sein, dass Sie gebeten werden, diese per E-Mail zu schicken oder einen persönlichen Termin zu einem späteren Zeitpunkt zu vereinbaren.
Online-Beratung (per E-Mail, Chat oder Video):
Wenn Sie lieber schreiben oder nicht direkt sprechen möchten, können Sie sich per E-Mail oder Chat beraten lassen.
E-Mail-Beratung: Schreiben Sie eine Nachricht mit Ihrem Anliegen. Beschreiben Sie dabei möglichst genau, worum es geht. Fügen Sie bei Bedarf auch Dokumente als Anhang bei.
Die Berater*innen lesen Ihre Nachricht, prüfen Ihre Situation und antworten in der Regel innerhalb von ein bis drei Werktagen. Die Antwort enthält Informationen, Tipps oder Vorschläge, wie Sie weiter vorgehen können.
- Chat-Beratung: Bei der Chat-Beratung schreiben Sie live mit einem*r Berater*in, ähnlich wie bei WhatsApp. Sie erhalten direkt Antworten, können Fragen stellen und gemeinsam Lösungen besprechen. Bei einer Chat-Beratung müssen Sie unter Umständen zunächst ein Benutzerkonto auf der jeweiligen Website erstellen.
Video-Beratung: Sie vereinbaren einen Termin für ein Videogespräch. Dafür benötigen Sie eine stabile Internetverbindung sowie ein Handy oder einen Computer mit Kamera.
Die Beratung läuft ähnlich wie ein persönliches Gespräch: Sie erzählen, worum es geht, und die beratende Person unterstützt Sie.
Wichtig: Nicht alle Beratungsstellen bieten alle Beratungsformen an. Manche beraten nur vor Ort, andere nur telefonisch oder online. Das heißt, Sie können sich nicht immer aussuchen, wie Sie beraten werden möchten. Es ist wichtig, vorher zu schauen, was die jeweilige Beratungsstelle anbietet. Zum Beispiel können Sie auf der Webseite nachlesen oder am Telefon nachfragen.
Ist die Beratung wirklich kostenlos? Was ist der Unterschied zwischen kostenloser und kostenpflichtiger Beratung?
Viele Beratungen sind kostenlos – besonders, wenn sie von gemeinnützigen Organisationen, Wohlfahrtsverbänden oder staatlichen Stellen angeboten werden.
Diese Beratungsstellen arbeiten nicht mit dem Ziel, Geld zu verdienen, sondern wollen Menschen unterstützen – zum Beispiel:
- die Migrationsberatung für Erwachsene (MBE)
- die Jugendmigrationsdienste (JMD)
- die Beratungsstellen von Wohlfahrtsverbänden (z.B. Caritas, Diakonie, AWO oder DRK)
- kommunale Ausländerbehörden oder Welcome Center
Wenn Sie zum Beispiel Fragen zum Aufenthalt, zur Einbürgerung oder zur Anerkennung von Berufsabschlüssen haben, bekommen Sie hier Hilfe, ohne etwas zu bezahlen.
Es gibt jedoch auch private Anbieter, die für ihre Beratung Geld verlangen, zum Beispiel:
Agenturen, die Menschen bei der Jobsuche oder Visabeantragung helfen oder Anwält*innen bzw. Berater*innen, die bei unterschiedlichen, speziellen rechtlichen Angelegenheiten Rat geben und dafür Gebühren verlangen. Oder Firmen, die bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse helfen, oft gegen Bezahlung.
Diese Angebote sind nicht automatisch besser, aber sie sind nicht kostenlos. Es kann vorkommen, dass hohe Kosten entstehen, oft mehrere Hundert Euro.
Wichtig: Auch hier sollten Sie immer genau prüfen, ob die Beratung seriös ist.
Gut zu wissen: Wenn Sie unsicher sind, ob eine Beratung kostenlos ist oder nicht, fragen Sie am besten vorher nach. So vermeiden Sie unangenehme Überraschungen.
Gibt es mehrsprachige Beratung?
Viele Beratungsstellen, insbesondere Einrichtungen, die sich an Menschen mit internationaler Geschichte richten, bieten auch mehrsprachige Beratung an. Das bedeutet, dass Sie in Ihrer Muttersprache oder einer anderen Sprache, die Sie gut verstehen, beraten werden können.
In größeren Städten und bei bundesweiten Angeboten arbeiten Berater*innen, die Arabisch, Türkisch, Farsi, Russisch, Englisch, Französisch oder andere Sprachen sprechen. Wenn die passende Sprache nicht direkt im Team gesprochen wird, arbeiten manche Beratungsstellen auch mit Dolmetscher*innen zusammen.
Mehrsprachige Beratung gibt es zum Beispiel bei:
- Migrationsberatungsstellen (MBE)
- Jugendmigrationsdiensten (JMD)
- Welcome Centern der Städte oder Bundesländer.
- Einrichtungen von Wohlfahrtsverbänden, unter anderem Caritas, AWO, Diakonie, DRK oder Paritätischem.
- bestimmten NGOs, die auf Flucht, Migration oder Arbeitsmigration spezialisiert sind.
Wichtig: Nicht jede Beratungsstelle bietet automatisch Beratung in jeder Sprache an. Es lohnt sich deshalb, vorher am Telefon, per E-Mail nachzufragen oder auf der Website der Beratungsstelle nachzuschauen, ob eine Beratung in Ihrer gewünschten Sprache möglich ist.
Gut zu wissen: Wenn Beratung in Ihrer gewünschten Sprache nicht möglich ist, können Sie auch nachfragen, ob ein*e Dolmetscher*in organisiert werden kann oder ob es Online-Angebote in Ihrer Sprache gibt.
Kann ich den Beratungsstellen trauen?
Den meisten Beratungsstellen können Sie vertrauen, insbesondere, wenn es sich um gemeinnützige Organisationen, Wohlfahrtsverbände oder staatlich finanzierte Angebote handelt. Diese Stellen arbeiten unabhängig, vertraulich und ohne Gewinnabsicht.
Das bedeutet: Die Berater*innen sind für Sie da und unterstützen Sie, ohne eigene Interessen zu verfolgen. Ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung werden keine Daten an Behörden oder Dritte weitergegeben.
Bei privaten oder gewerblichen Anbietern kann es anders aussehen: Dort sollten Sie genau hinschauen. Einige arbeiten seriös, andere verfolgen jedoch kommerzielle Interessen, beispielsweise indem sie kostenpflichtige Zusatzangebote verkaufen oder Ihre Daten für andere Zwecke nutzen.
Achten Sie deshalb darauf, ob die Beratungsstelle öffentlich gefördert ist, ob die Beratung kostenlos ist und ob Sie frei über die Verwendung Ihrer Daten entscheiden können.
Wenn Sie sich unsicher fühlen, fragen Sie ruhig nach.
- Ist die Beratung vertraulich?
- Was passiert mit meinen Daten?
- Muss ich etwas unterschreiben oder bezahlen?
Gute Beratungsstellen beantworten solche Fragen offen und verständlich und nehmen sich Zeit für Sie.
Wofür gibt es kostenlose Beratung?
Es gibt für vielen Lebensbereichen kostenlose Beratung, vor allem dann, wenn Sie Unterstützung brauchen, sich nicht auskennen oder einfach jemanden fragen möchten, der sich auskennt. Viele gemeinnützige Organisationen, Wohlfahrtsverbände und staatliche Stellen bieten Hilfe an. Die Beratung ist vertraulich, unabhängig und kostenlos.
Es gibt viele verschiedene Beratungsthemen, z. B. zu Migrations- und Asylrecht, psychischer und physischer Gesundheit, Arbeit und Ausbildung, Finanzen, Familie oder Krisen. Abhängig von Ihrem Anliegen können Sie dann den richtigen Beratungsdienst finden.
Hier zeigen wir Ihnen, an wen Sie sich bei welchem Thema wenden können. Nutzen Sie auch gerne unsere Suchmaschine „Local-Search“, um Beratungsstellen in Ihrer Nähe zu finden.
Wichtig: Es gibt immer professionelle Hilfe und Unterstützung, wenn man sie braucht. Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle bei den Wohlfahrtsverbänden wie z.B. Caritas, AWO, Diakonie, DRK oder Paritätischem, und lassen Sie sich zuerst kostenlos beraten, bevor Sie kostenpflichtige Dienste, wie zum Beispiel anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Migrationsberatung für Erwachsene und Jugendmigrationsdienst
In Deutschland gibt es zahlreiche Beratungsstellen, die zugewanderte Personen dabei unterstützen, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden. Diese Stellen bieten kostenlose und vertrauliche Beratung in verschiedenen Lebensbereichen an, darunter:
- Beruf und Ausbildung
- Gesundheit
- Wohnen
- Familienleben
- Fragen zur Familienzusammenführung
Ein zentrales Angebot ist die Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE). Diese wird deutschlandweit von verschiedenen Wohlfahrtsverbänden, wie der AWO, Caritas oder Diakonie angeboten. Die Berater*innen stehen in mehreren Sprachen zur Verfügung und helfen beim Ankommen sowie bei alltäglichen Herausforderungen.
Die MBE bietet individuelle Unterstützung, die auf die persönlichen Bedürfnisse der Ratsuchenden zugeschnitten ist. Über das BAMF-Navi können Sie schnell und einfach eine passende Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden.
Zusätzlich gibt es spezielle Beratungsangebote für junge Menschen zwischen 12 und 27: Die Jugendmigrationsdienste (JMD) unterstützen junge Migrant*innen. Diese spezialisierten Beratungsstellen bieten vielfältige Hilfe an, unter anderem:
- Unterstützung bei Schule, Ausbildung und Wohnungssuche
- Vermittlung von Sprachkursen
- Individuelle Beratung und Begleitung
Die Berater*innen der JMD sprechen verschiedene Sprachen. Außerdem sind sie diversitäts- und kultursensibel. Neben der individuellen Unterstützung organisieren die Jugendmigrationsdienste auch Freizeitaktivitäten, die jungen Menschen helfen, Kontakte zu knüpfen, um sich in der neuen Umgebung wohlzufühlen. Die Angebote stehen allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen offen, unabhängig von Herkunft oder Aufenthaltsstatus.
Migrationsrecht, Asylrecht und Aufenthalt
Migrant*innen und geflüchtete Menschen, die sich in Deutschland befinden, können auf spezialisierte Beratungsangebote zurückgreifen. Diese konzentrieren sich vor allem auf rechtliche Fragen und individuelle Unterstützung. Zu den Hauptthemen gehören:
- Unterstützung im Asylverfahren
- Beratung zu aufenthalts- und migrationsrechtlichen Fragen
- Hilfen bei der Orientierung in Erstaufnahmeeinrichtungen oder zentralen Ausländerbehörden
Im Bereich Asylverfahren helfen die Beratungsstellen zum Beispiel dabei, das Verfahren besser zu verstehen, sich auf Anhörungen vorzubereiten oder Widerspruch einzulegen. Diese Asylverfahrensberatung (AVB) wird unter anderem von Wohlfahrtsverbänden wie AWO, Caritas, Diakonie, den Flüchtlingsräten, aber auch von Amnesty International oder Organisationen, wie Pro Asyl und Refugee Law Clinic angeboten. Ziel ist es, die Menschen während des gesamten Verfahrens zu begleiten.
Auch im Aufenthaltsrecht gibt es spezialisierte Anlaufstellen. Also bei Fragen zu Aufenthaltstiteln, Duldungen, Visa, Arbeits- oder Ausbildungsaufenthalten. Dort erhalten Sie Informationen zu rechtlichen Möglichkeiten, zur Verlängerung oder zum Wechsel von Aufenthaltstiteln und zu Rechten und Pflichten gegenüber Behörden. Gerade für Menschen, die (noch) keinen sicheren Aufenthaltsstatus haben oder zwischen verschiedenen Aufenthaltstiteln wechseln wollen, ist diese Beratung sehr wichtig.
Ebenso wichtig ist die Beratung im Migrationsrecht. Dieser Bereich betrifft unter anderem den Familiennachzug, das Staatsangehörigkeitsrecht, Einbürgerung oder den Zugang zu Arbeit und Bildung für Menschen mit sogenannter Migrationsgeschichte. Auch hier helfen Beratungsstellen, rechtliche Regelungen zu verstehen und passende Schritte zu planen.
Eine erste Anlaufstelle kann die allgemeine Migrationsberatung für Erwachsene (MBE) oder der Jugendmigrationsdienst (JMD) sein. Über unsere Suchmaschine „Local-Search“ oder über Websites wie adressen.asyl.net oder mbeon.de können Sie gezielt nach Beratungsstellen in Ihrer Nähe suchen.
Sprache und Bildung
Bei Fragen zu Sprache, Bildung und Ausbildung können Sie sich an spezialisierte Beratungsangebote wenden. Diese helfen Ihnen, sich im deutschen Bildungssystem zurechtzufinden und passende Angebote zu finden. Zu den häufigsten Themen gehören:
- Sprachkurse und Integrationskurse
- Schulabschlüsse und Weiterbildungsmöglichkeiten (Studienberatung)
- Berufsbezogene Sprachförderung
- Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen
Zugang zu Ausbildung, Schule oder Studium
Es gibt viele Beratungsstellen, die dabei helfen, den richtigen Sprachkurs zu finden. Das ist wichtig, weil es unterschiedliche Sprachkurse für verschiedene Bedürfnisse gibt. Manche Menschen lernen Deutsch als Fremdsprache, andere bereiten sich auf einen beruflichen Abschluss vor. Auch beim Nachholen eines Schulabschlusses, bei einer Weiterbildung oder bei der Bewerbung für ein Studium können diese Stellen weiterhelfen.
Ein wichtiger Bereich ist die Anerkennung ausländischer Schul- und Berufsabschlüsse. Die Beratungsstellen unterstützen bei der Antragstellung, erklären, welche Unterlagen notwendig sind und zeigen auf, welche Möglichkeiten es gibt, um in Deutschland mit einem ausländischen Abschluss zu arbeiten oder sich weiterzubilden.
Über unsere Suchmaschine „Local-Search“, netzwerk-iq.de oder anerkennung-in-deutschland.de finden Sie passende Beratungsangebote in Ihrer Nähe.
Sie können aber auch selbst im Internet suchen, indem Sie zum Beispiel in eine Suchmaschine eingeben: „Kostenlose Beratung + Thema + Ihr Ort“, z. B. „Kostenlose Beratung Anerkennung Saarbrücken“. So finden Sie oft schnell Anlaufstellen in Ihrer Nähe.
Beruf, Arbeit und Arbeitsrecht
Wenn Sie in Deutschland arbeiten möchten oder bereits arbeiten, haben Sie oft viele Fragen: Welche Rechte habe ich als Arbeitnehmer*in? Wie finde ich einen Job oder eine Ausbildung? Was kann ich tun, wenn mein Lohn nicht gezahlt wird?
Hierfür gibt es spezialisierte Beratungsangebote zu den Themen Arbeit, Beruf und Arbeitsrecht. Diese Beratungsstellen helfen unter anderem bei:
- der Jobsuche oder dem Einstieg in den Arbeitsmarkt,
- Fragen zu Arbeitsverträgen, Löhnen und Arbeitsrechten,
- bei Problemen wie Ausbeutung, Diskriminierung oder Mobbing am Arbeitsplatz,
- dem Zugang zu Ausbildung, Qualifizierungsmaßnahmen oder Anerkennung von Abschlüssen.
Gerade für Menschen mit unsicherem Aufenthaltsstatus, Sprachbarrieren oder fehlenden Informationen ist es oft schwierig, ihre Rechte durchzusetzen oder sich gegen unfaire Behandlung zu wehren. Deshalb gibt es kostenlose Anlaufstellen, die Unterstützung bieten, oft auch mehrsprachig und manchmal ohne Terminvereinbarung.
Einige wichtige Anlaufstellen in diesem Bereich sind zum Beispiel:
- das Beratungsprogramm „Faire Integration“ für Menschen aus sogenannten “Drittstaaten”,
- das IQ-Netzwerk für Qualifizierung und Anerkennung von Abschlüssen,
- die Arbeitnehmer*innenberatung der Wohlfahrtsverbände (zum Beispiel Caritas, Diakonie, AWO)
- sowie lokale Arbeitsrechtsberatungen für Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Auch bei rechtlichen Auseinandersetzungen, beispielsweise wenn es um Kündigung, unbezahlte Überstunden oder Scheinselbstständigkeit geht, bieten diese Stellen kostenlose Erstberatungen an oder vermitteln an Anwält*innen oder Gewerkschaften weiter.
Über unsere Beratungs-Suchmaschine „Local-Search“ oder über Websites wie faire-integration.de oder netzwerk-iq.de finden Sie passende Angebote in Ihrer Nähe. Sie können aber auch einfach selbst im Internet suchen, indem Sie zum Beispiel in eine Suchmaschine eingeben: „Kostenlose Beratung + Thema + Ihr Ort“, z. B. „Kostenlose Arbeitsrechtsberatung Hannover“. So finden Sie oft schnell Anlaufstellen in Ihrer Nähe.
Wohnen und Mietrecht
Eine Wohnung zu finden, in der man fair behandelt wird, ist nicht immer einfach. Ob bei der Wohnungssuche, bei Problemen mit Vermieter*innen oder bei steigenden Mieten: Viele Menschen haben Fragen zum Thema Wohnen und Mietrecht. In ganz Deutschland gibt es deshalb Beratungsangebote, die hier weiterhelfen können.
Typische Themen in der Wohnungs- und Mietrechtsberatung sind:
- Mietverträge richtig verstehen
- Betriebskosten prüfen
- Mieterhöhungen, Kündigungen oder Räumungsklagen
- Wohnungssuche und Unterstützung bei Anträgen
- Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
Die Berater*innen helfen Ihnen, Ihre Rechte zu kennen und sich im oft komplizierten Mietrecht besser zurechtzufinden. Sie unterstützen auch dann, wenn Konflikte mit Vermieter*innen entstehen oder Wohnraum droht verloren zu gehen.
Solche Beratungen werden unter anderem von folgenden Stellen angeboten:
- Mietervereinen (z. B. Deutscher Mieterbund, oft kostenpflichtig)
- Verbraucherzentralen (teilweise kostenlos)
- Sozialverbänden und Wohlfahrtsverbänden (z. B. Caritas, Diakonie, AWO – in der Regel kostenlos)
- sowie von Kommunen oder Sozialämtern
Einige Beratungsstellen sind auf bestimmte Zielgruppen spezialisiert, zum Beispiel Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, ältere Menschen oder Personen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Auch Personen, die staatliche Leistungen (wie Bürgergeld oder Wohngeld) erhalten, können sich beraten lassen, beispielsweise zur angemessenen Miethöhe oder zu Wohnkostenübernahmen.
Auf unserer Beratungs-Suchmaschine „Local-Search“ oder auf Seiten wie mieterbeistand.de oder verbraucherzentrale.de finden Sie passende Beratungsangebote in Ihrer Nähe.
Sie können aber auch einfach selbst im Internet suchen, indem Sie zum Beispiel in eine Suchmaschine eingeben: „Kostenlose Beratung + Thema + Ihr Ort“, z. B. „Kostenlose Energieberatung Stuttgart“ oder „Kostenlose Beratung Wohngeld Freiburg“. So finden Sie oft schnell Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Achten Sie dabei darauf, ob die Website zu einer bekannten Organisation gehört (z. B. Caritas, Diakonie, AWO, DRK).
Mentale und körperliche Gesundheit
Gesundheit ist ein Grundrecht – aber nicht immer leicht zugänglich. Viele Menschen wissen nicht, welche medizinischen Angebote ihnen zustehen, wie sie sich krankenversichern können oder wohin sie sich bei psychischen Belastungen wenden können. Besonders schwierig wird es, wenn Sprache, Aufenthaltsstatus oder soziale Unsicherheit dazukommen.
Deshalb gibt es in Deutschland kostenlose und unabhängige Beratungsangebote zu gesundheitlichen Fragen – auch für Menschen ohne Krankenversicherung oder mit unsicherem Aufenthaltsstatus.
Diese Beratungsstellen unterstützen und beraten zum Beispiel bei:
- Fragen zur Krankenversicherung und Gesundheitsversorgung,
- Arztbesuchen oder der Suche nach Ärzt*innen,
- chronischen Erkrankungen, Schwangerschaft oder Suchtproblemen,
- psychischen Belastungen, Trauma, Depression oder Angststörungen,
- zum Leben mit HIV und AIDS,
- Vermittlung zu kostenlosen oder günstigen psychosozialen Diensten oder Therapien,
- Genitalverstümmelung FGM.
Die Beratungen werden unter anderem angeboten von:
- Wohlfahrtsverbänden wie Caritas, Diakonie oder AWO
- Psychosozialen Zentren (PSZ) für geflüchtete Menschen und Überlebende von Gewalt
- Psychosoziale Beratungsstellen für Kinder und Jugendliche, wie z. B. Kriesenchat
- Medibüros / MediNetz für Menschen ohne Krankenversicherung
- Gesundheitsämtern, Frauenberatungsstellen, Suchtberatungsstellen
- sowie kirchlichen oder unabhängige Hilfsorganisationen.
Auch viele Gesundheitsämter bieten anonyme und kostenfreie Beratung zu sexueller Gesundheit, Schwangerschaft, HIV/STI oder Impfungen an. Für psychische Gesundheit gibt es Anlaufstellen wie Telefonseelsorge, Krisendienste oder Beratungsstellen für junge Menschen und Familien.
Auf unserer Suchmaschine „Local-Search“ oder auf Seiten wie caritas.de und drk-wohlfahrt.de finden Sie Unterstützungsangebote online oder in Ihrer Nähe. Mehrsprachige Informationen zum Gesundheitssystem in Deutschland finden Sie außerdem auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit.
Sie können aber auch einfach selbst im Internet suchen, indem Sie zum Beispiel in eine Suchmaschine eingeben: „Kostenlose Beratung + Thema + Ihr Ort“, z. B. „Kostenlose Impfberatung Potsdam“. So finden Sie oft schnell Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Achten Sie dabei darauf, ob die Website zu einer bekannten Organisation gehört (z. B. Caritas, Diakonie, AWO, DRK).
Familie, Erziehung, Schwangerschaft
Familien sehen sich im Alltag oft mit komplexen Fragen konfrontiert. Ob es um Schwangerschaft, Kindererziehung, Trennung, Gewalt in der Familie oder finanzielle Sorgen geht: In Deutschland gibt es viele kostenlose und unabhängige Beratungsangebote, die Familien in unterschiedlichen Lebenslagen unterstützen.
Diese Stellen beraten beispielsweise bei:
- Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt (z. B. Mutterschutz, Elterngeld, medizinische Versorgung)
- Erziehungsfragen, z. B. bei Unsicherheiten im Umgang mit Kindern oder Jugendlichen
- familiären Konflikten, auch bei Trennung, Scheidung oder Sorgerechtsfragen
- Gewalt in der Partnerschaft oder Familie
- Sie bieten Unterstützung für Alleinerziehende oder junge Eltern
- Kinderbetreuung, Kita-Platz, Schule und Familienleistungen.
Viele dieser Beratungen stehen allen Familien offen – egal ob hetero oder queere Paare, verheiratet oder nicht, alleinerziehende Eltern oder andere Familienformen. Einige Angebote sind auch speziell auf bestimmte Gruppen ausgerichtet, beispielsweise für Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte, Teenager-Eltern oder Eltern mit Behinderung.
Anbieter dieser Beratungen sind u. a.:
- Pro Familia (Schwangerschaftsberatung)
- AWO, Caritas, Diakonie, DRK und weitere Wohlfahrtsverbände
- Familienberatungsstellen der Städte und Landkreise
- Erziehungsberatungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche
- Frauenberatungsstellen und Schwangerschaftsberatungsstellen
- Kinderschutzzentren oder Jugendämter (insbesondere bei Schwierigkeiten in der Erziehung, Gewalt oder Kindeswohlgefährdung)
Diese Beratungen sind in der Regel anonym, vertraulich, kostenlos und teilweise mehrsprachig. Je nach Stelle findet sie vor Ort, telefonisch oder online statt. Auch Männerberatungen, queersensible Anlaufstellen und spezialisierte Angebote für gewaltbetroffene Personen sind Teil des Hilfesystems.
Über unsere Suchmaschine „Local-Search“ finden Sie Beratungsstellen in Ihrer Nähe. Außerdem auf:
- profamilia.de für Schwangerschaft, Sexualität, Familie
- elternsein.info Informationen der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
- Beratungsstellensuche der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung
- familienportal.de für staatliche Leistungen und Unterstützungsangebote
- caritas.de/hilfeundberatung für Familien- und Lebensberatung.
Sie können aber auch einfach selbst im Internet suchen, indem Sie zum Beispiel in eine Suchmaschine eingeben: „Kostenlose Beratung + Thema + Ihr Ort“, z. B. „Kostenlose Erziehungsberatung München“ oder „Kostenlose Schwangerschaftsberatung Bonn“. So finden Sie oft schnell Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Achten Sie dabei darauf, ob die Website zu einer bekannten Organisation gehört (z. B. Caritas, Diakonie, AWO, DRK).
Finanzielle Unterstützung, Sozialleistungen und Schuldenberatung
Das deutsche Sozialstaatssystem bietet verschiedene finanzielle Hilfen an. Zum Beispiel für Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst sichern können, Kinder haben, krank sind, keinen Job finden oder sich in einer schwierigen Lebenslage befinden. Die Anträge sind allerdings oft kompliziert, die zuständigen Stellen schwer zu finden und viele wissen nicht, auf welche Hilfen sie überhaupt Anspruch haben und wie sie diese beantragen können. Andere stehen unerwartet vor der Situation, dass das Geld nicht mehr reicht, wodurch Schulden entstehen können.
In vielen Bundesländern und Regionen gibt es deshalb kostenlose Beratungsstellen, die Menschen bei Fragen zu finanziellen Hilfen und Sozialleistungen unterstützen.
Typische Themen sind:
- Bürgergeld (früher Hartz IV): Wer bekommt es? Wie beantrage ich es? Was muss ich beachten?
- Wohngeld, Kinderzuschlag, BAföG, Elterngeld oder Mutterschaftsgeld.
- Grundsicherung im Alter oder bei Erwerbsminderung.
- Anträge richtig ausfüllen, Bescheide prüfen, Widerspruch einlegen.
- Unterstützung bei plötzlichem Einkommensverlust oder Notlagen.
- Fragen und Unklarheiten zum Thema Rente.
Diese Beratungsstellen können Sie auf unsere Suchmaschine “Local-Search” und bei folgenden Stellen suchen:
- Wohlfahrtsverbänden wie Diakonie, Caritas, AWO, die DRK usw.
- Familienzentren, Frauenberatungsstellen oder kirchlichen Einrichtungen.
- Sozialämtern und Jobcentern (meist auf Antrag bezogen).
Sie können aber auch einfach selbst im Internet suchen, indem Sie zum Beispiel in eine Suchmaschine eingeben: „Kostenlose Beratung + Thema + Ihr Ort“, z. B. „Kostenlose Schuldenberatung Hamburg“ oder „Kostenlose Sozialberatung Darmstadt“. So finden Sie oft schnell Anlaufstellen in Ihrer Nähe. Achten Sie dabei darauf, ob die Website zu einer bekannten Organisation gehört (z. B. Caritas, Diakonie, AWO, DRK).
Alltag und gesellschaftliche Teilhabe
„Ankommen im Alltag” bedeutet nicht nur, eine Wohnung oder Arbeit zu finden, sondern auch, sich zurechtzufinden, Kontakte zu knüpfen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Viele Menschen suchen Unterstützung dabei, ihren Alltag in Deutschland zu gestalten. Doch auch wer schon lange hier lebt, hat manchmal Fragen zu Themen wie Mobilität, Nachbarschaft, Freizeit oder Behördenpost.
Deshalb gibt es zahlreiche kostenlose Beratungsangebote und Anlaufstellen, die bei der Alltagsgestaltung unterstützen und die gesellschaftliche Teilhabe fördern.
Beratungsstellen helfen beispielsweise bei folgenden Themen:
- Fragen zu Alltagsthemen wie Mobilität, Internet, Einkauf, Behörden, Verträge
- Orientierung im deutschen System: Wie funktioniert das mit Briefen vom Amt? Wie beantrage ich etwas?
- Vermittlung in Freizeitangebote: Sportvereine, Kultur, Nachbarschaftsinitiativen
- Informationen über Rechte und Möglichkeiten zur Teilhabe
- Unterstützung beim Ankommen in der Kommune, besonders für Neuzugewanderte.
- Stärkung von Selbstorganisation: Migrant*innenorganisationen, Elterncafés, Stadtteilprojekte
- Queeres Leben: Für LGBTQIA+ Personen gibt es spezielle Beratungsstellen und Treffpunkte. Etwa zu Coming-Out, Diskriminierung, Gesundheit oder Identität. Auch queere Geflüchtete können dort Unterstützung bekommen.
Solche Unterstützungsangebote kommen beispielsweise von:
- Integrations- und Stadtteilzentren
- Mehrgenerationenhäusern und Familienzentren.
- Projekten der Wohlfahrtsverbände wie AWO, Caritas und Diakonie.
- Kommunalen Beratungsstellen
- Migrant*innenorganisationen oder interkulturellen Vereinen.
- Freiwilligenagenturen und Ehrenamtsprojekten
- Das LSVD* - Verband Queere Vielfalt e.V.
- Das Projekt “Crossroads” von Handicap International
- Eingliederungshilfe und Beratung bei Sozialämter
- Die EUTB, unabhängige Teilhabeberatung
Viele dieser Angebote sind offen für alle, mehrsprachig und auf Augenhöhe gestaltet. Sie schaffen Räume für Begegnung, Austausch und gegenseitige Unterstützung und bieten oft auch Gruppenangebote, Veranstaltungen sowie niedrigschwellige Lernangebote wie Sprachcafés oder digitale Sprechstunden an.
Passende Stellen finden Sie über unsere Suchmaschine „Local-Search“ oder auf lokalen Webseiten Ihrer Stadt oder Ihres Landkreises, zum Beispiel bei Integrationsbüros oder Ehrenamtskoordinatoren. Sie können auch selbst im Internet nach kostenlosen Beratungs- oder Freizeitangeboten in Ihrer Region suchen. Ersetzen Sie in einer Suchmaschine die Wörter in Klammern durch Ihr Thema und Ihren Ort: „kostenlose [Art der Beratung oder Angebot] [Ort]“. Beispiele sind „kostenlose Sprachkurse Paderborn“ oder „kostenlose Freizeitangebote Dresden“. Tipp: Auch Begriffe wie „Beratungsstelle”, „Treffpunkt”, „Stadtteilzentrum” oder „Hilfe bei …” können bei der Suche helfen.
Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit
Viele Menschen erleben im Alltag Diskriminierung, beispielsweise aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion, Sprache, Herkunft, sexuellen Identität oder Behinderung. Auch Rechtsextremismus, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Queerfeindlichkeit sind in Deutschland ein ernstes Problem. Betroffene fühlen sich ausgeschlossen, machtlos und bedroht. Dies kann unter anderem zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen. Ein besonders sensibles Thema ist auch rassistische Polizeigewalt, also wenn Menschen durch Polizeiübergriffe, willkürliche Kontrollen oder entwürdigende Behandlung verletzt oder diskriminiert werden. Die Betroffenen stehen oft unter großem Druck und wissen nicht, an wen sie sich wenden können.
Daher gibt es kostenlose, unabhängige Beratungsstellen, die auf diese Themen spezialisiert sind und Betroffene unterstützen.
Beratungsstellen helfen z. B. bei:
- Diskriminierung in Schule, Job, Behörden oder auf dem Wohnungsmarkt
- antisemitischen oder antimuslimischen Angriffen
- queerfeindlicher Ausgrenzung oder Gewalt
- Erfahrungen mit rassistischen Polizeikontrollen oder Übergriffen
- psychischer Belastung durch Diskriminierung oder Gewalt
- Fragen zu Beschwerden, Anzeigen oder rechtlichen Schritten
Die Unterstützung ist vielfältig: Sie kann aus einem Erstgespräch bestehen, aber auch eine längere Begleitung umfassen. Die Berater*innen helfen beispielsweise beim Verfassen von Beschwerden oder Stellungnahmen, begleiten zu Behörden oder Gerichten und vermitteln an Fachanwält*innen, Therapeut*innen oder Schutzstellen. In vielen Fällen bieten sie auch Empowerment-Workshops, Gruppenangebote oder Räume zur Vernetzung in der Community an. Das Ziel besteht darin, Menschen nicht nur rechtlich zu unterstützen, sondern sie auch zu stärken und zu ermutigen, sich gegen Diskriminierung zu wehren.
Solche Angebote gibt es beispielsweise bei Antidiskriminierungsbüros oder in zivilgesellschaftlichen Projekten wie GLADT, CLAIM Allianz und viele mehr. Auch die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) bietet spezifische Hilfe bei Erfahrungen mit der Polizei. Darüber hinaus gibt es Beratungsnetzwerke gegen rechte, rassistische oder antisemitische Gewalt sowie staatliche Stellen wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes oder die Landesstellen. Auf der Website der Fachstelle Antidiskriminierung finden Sie auch Beratungsstellen in Ihrer Nähe.
Sie können auch selbst im Internet nach Unterstützung in Ihrer Nähe suchen. Geben Sie dazu Stichwörter wie „kostenlose Beratung Diskriminierung [Ihr Ort]“, „Antisemitismus Hilfe [Stadt]“ oder „rassistische Polizeigewalt Beratung [Ort]“ in einer Suchmaschine ein.
Rechtsberatung
Ob Kündigung, Scheidung, Aufenthaltstitel, Diskriminierung oder Probleme mit Behörden. Manchmal ist rechtlicher Rat gefragt. Doch viele Menschen wissen nicht, an wen sie sich wenden können. Eine Rechtsberatung bei einer Kanzlei kostet in der Regel Geld. Deshalb ist es hilfreich zu wissen, dass es auch kostenlose oder gemeinnützige Erstberatungen gibt. Besonders für Menschen, die in schwierigen Lebenslagen sind oder sich im deutschen Rechtssystem nicht gut auskennen.
Diese Beratungen bieten eine erste Orientierung, erklären die eigene rechtliche Situation verständlich und zeigen auf, welche nächsten Schritte möglich sind. Außerdem erfahren Ratsuchende, ob sie einen Beratungshilfeschein erhalten können, der ihnen eine kostenfreie oder kostengünstige anwaltliche Unterstützung ermöglicht.
Gut zu wissen: Mit einem Beratungshilfeschein vom Amtsgericht können Sie sich günstig oder kostenlos von einem*r Anwält*in beraten lassen. Er ist für Menschen, die sich eine teure Rechtsberatung nicht leisten können. Den Antrag stellen Sie beim Amtsgericht. Dort müssen Sie Unterlagen wie Einkommensnachweise und Informationen zu Ihrem rechtlichen Problem vorlegen. Mehr Informationen gibt es auf der Website von Faire Integration (Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi, Spanisch, Französisch, Russisch und Türkisch).
Kostenlose Rechtsberatungsangebote gibt es oft bei Wohlfahrtsverbänden (z. B. Caritas, AWO, Diakonie, DRK).
- Migrationsberatungen oder Flüchtlingsräten.
- Antidiskriminierungsstellen
- Gewerkschaften (z. B. bei arbeitsrechtlichen Problemen).
- studentischen Rechtsberatungen an Universitäten.
- Rechtsberatungsstellen von Kirchen, Vereinen oder gemeinnützigen Organisationen.
Wichtig: Diese Stellen bieten meist eine erste Orientierung, also keine Vertretung vor Gericht, sondern Unterstützung bei ersten rechtlichen Fragen. Eine umfassende Vertretung (z. B. bei einer Klage oder einem komplizierten Verfahren) übernehmen nur zugelassene Anwält*innen, und das ist in der Regel kostenpflichtig.
Über unsere Suchmaschine „Local-Search“ finden Sie passende Stellen in Ihrer Nähe. Eine weitere Option ist die Internetsuche. Verwenden Sie zum Beispiel die Suchbegriffe: „kostenlose Rechtsberatung [Ihr Ort]“ oder „Rechtsberatung für Migrant*innen [Ihr Ort]“. So erhalten Sie die Unterstützung, die Sie benötigen, ohne sich direkt hohen Kosten auszusetzen.
Verbraucher*innenschutz
Ob Handyvertrag, Online-Bestellung, Energieanbieter oder Streaming-Abo, im Alltag schließen wir ständig Verträge ab. Und manchmal läuft dabei etwas schief. Ein Vertrag wurde uns untergeschoben, eine Rechnung ist viel zu hoch, ein Produkt ist nie angekommen oder ein Anbieter reagiert nicht auf Beschwerden. Auch betrügerische Werbung, Abzocke im Internet oder Probleme mit Fake-Shops sind weit verbreitet.
Gerade wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist oder das deutsche Vertragsrecht neu und unübersichtlich erscheint, ist Unterstützung wichtig.
Beratungsstellen im Bereich Verbraucherschutz helfen beispielsweise bei:
- Ärger mit Verträgen, Rechnungen oder Inkassobüros
- Problemen beim Online-Kauf oder mit dem Widerrufsrecht
- unerlaubten Werbeanrufen oder untergeschobenen Verträgen
- überhöhten Energie- oder Telefonkosten
- unklaren AGB, Kündigungsfristen oder Abofallen
- Für Fragen zum Datenschutz oder zur Sicherheit beim Online-Shopping
- Unterstützung im Umgang mit unseriösen Firmen.
In Deutschland bieten viele Verbraucherzentralen kostenlose oder sehr günstige Beratung an, oft sogar in verschiedenen Sprachen oder mit Übersetzungshilfe. Auch gemeinnützige Beratungsstellen, Verbraucherschutz-Initiativen oder Verbraucherinsolvenzberatungen (z. B. bei Wohlfahrtsverbänden) helfen weiter. Außerdem finden Sie Verbraucherzentralen in Ihrer Nähe auf der Website des Bundesumweltministeriums.
Gut zu wissen: In manchen Fällen wird die Erstberatung kostenlos angeboten, in anderen muss ein kleiner Beitrag gezahlt werden. Fragen Sie vorab nach den Kosten, denn die meisten Stellen informieren offen darüber.
Gute Anlaufstellen sind beispielsweise die Verbraucherzentrale, Beratungsstellen der Caritas, der AWO, der Diakonie oder anderer Wohlfahrtsverbände, Stadtteilberatungszentren, Migrationsberatungsstellen oder Sozialdienste.
Mit unserer Suchmaschine „Local-Search“ finden Sie kostenlos und unabhängig passende Beratungsstellen in Ihrer Nähe. Sie können auch im Internet nach „kostenlose Verbraucherberatung [Ihr Ort]“, „Vertrag Problem Hilfe [Ort]“ oder „Abzocke Online Beratung kostenlos [Ort]“. So können Sie auch Unterstützung bei Problemen im Verbraucheralltag finden.
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