Unterstützung bei bürokratischen Themen zur Familienzusammenführung
Hallo,
ich bin auf der Suche nach Informationen und Unterstützung zu einem für mich sehr wichtigen Anliegen.
Ich bin gebürtiger Afghane, lebe seit über 25 Jahren in Deutschland und besitze die deutsche Staatsbürgerschaft. Ich habe Sozialpädagogik studiert, habe eine unbefristete Arbeitsstelle und arbeite in Wohngruppen mit jungen Migranten sowie Kindern, die sich in der Obhut des Jugendamtes befinden.
Nun zu meinem Anliegen: Ich habe in Afghanistan eine Frau kennengelernt, zu deren Familie ich bereits einen guten Kontakt aufgebaut habe. Mein Wunsch ist es, sie so schnell wie möglich nach Deutschland zu holen und hier zu heiraten. Ich bin mir bewusst, dass die derzeitige Lage in Afghanistan aufgrund der Machtübernahme der Taliban die Situation erheblich erschwert.
Daher meine Fragen:
• Mit welchen bürokratischen und praktischen Schwierigkeiten muss ich rechnen?
• Welche Schritte und Dokumente sind notwendig, um den Prozess zu beschleunigen?
• Gibt es spezielle Unterstützungsangebote oder Organisationen, die in einem solchen Fall helfen können?
Ich bin für jeden Hinweis oder Ratschlag dankbar und bedanke mich im Voraus herzlich für eure Unterstützung.
Mit besten Grüßen,
Ichdereine
Antworten (1)
Hallo @Ichdereine
danke für deine Frage in unserem Forum.
Wenn ich alles richtig verstehe, seid ihr aktuell noch nicht verheiratet.
Bei Familiennachzug darf nur die Kernfamilie nachziehen, dazu zählt die Ehepartner:in nur, wenn ihr verheiratet seid.
Ohne anerkannte Ehe wäre ein "Visum zur Eheschließung" möglich. Bei diesem Visum kann deine Partnerin einreisen und ihr könnt in Deutschland heiraten. Nach der Heirat kann sie in Deutschland bleiben, da dieses Visum ein nationales (langfristiges) Visum ist. Nach der Heirat kann sie das Visum in eine Aufenthaltserlaubnis ändern lassen.
Hier stehen die Voraussetzungen und Dokumente:
https://afghanistan.diplo.de/af-de/05-visaeinreise/2441724-2441724
Mit einem deutschen Pass, muss du keine Nachweise von Lebensunterhalt und Wohnraum einreichen. Es ist aber natürlich trotzdem zum Vorteil, dass du beides nachweisen kannst.
Wichtig ist, dass deine Partnerin einen Nachweis von A1 Deutschkenntnissen für das Visum nachweisen muss.
https://handbookgermany.de/de/family-reunification-for-immigrants#faq_7…
Insgesamt ist der ganze Prozess bürokratisch und wird Zeit in Anspruch nehmen. Die Wartezeiten auf Termine betragen leider oft über ein Jahr und danach muss noch der Antrag auf das Visum geprüft werden.
Beschleunigen kann man diesen Prozess kaum. Von eurer Seite ist es hilfreich, wenn ihr alle erforderlichen Dokumente vorbereitet und du könntest dich, wenn ihr euch für das Visum zur Eheschließung entscheidet um einen Termin im nächsten Standesamt für die Eheschließung kümmern.
Unterstützen können Migrationsberatungen wie z.B. die MBE (Migrationsberatung für Erwachsene) oder diese Organisation: https://www.verband-binationaler.de/beratung
Viele Grüße
Daniela