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Mülltrennung

Was kommt in welche Tonne?

Mülltrennung bedeutet, dass unterschiedliche Sorten von Abfall getrennt gesammelt und verwertet werden. In Deutschland beginnt die Mülltrennung direkt beim Verbraucher. Das heißt, dass jeder Haushalt seinen Müll selbst sortieren und in verschiedene Tonnen und Container werfen muss. Ein Großteil des Mülls in Deutschland wird recycelt und kompostiert, wodurch Ressourcen geschont werden und die Umwelt geschützt wird. Allerdings verdienen die Recyclingindustrie und die Verbrennungsindustrie Geld mit dem Müll, weshalb einige Menschen am Sinn der Mülltrennung zweifeln. Grundsätzlich gilt: Müll zu vermeiden ist immer noch der einfachste Weg, etwas gegen die wachsenden Müllberge zu unternehmen.

Wenn Sie etwas in die falsche Tonne werfen, müssen die Mitarbeiter*innen oder Sortieranlagen in den Wertstoff- und Recyclinghöfen nachsortieren. Wenn wir alle richtig trennen, vermeiden wir diesen Aufwand, senken die Kosten und tun etwas für die Umwelt.

Was muss ich wissen?

In großen Städten gibt es in den Hinterhöfen aller Häuser vier verschiedene Tonnen, die meist bestimmte Farben haben. Auf dem Land müssen Sie eventuell zu einem Wertstoff- oder Recyclinghof fahren, um alle Tonnen zu finden. Oder sie warten auf den nächsten Abholtermin für bestimmten Müll und lagern ihn inzwischen z.B. in Ihrer Garage oder im Keller. Wann welcher Müll abgeholt wird, erfahren Sie im sogenannten „Abfallkalender“, den Sie jedes Jahr in Ihrem Briefkasten finden oder im Rathaus abholen können. Oft findet man diesen Abfallkalender auch online auf der Website der Gemeinde.

 In jede Tonne darf nur bestimmter Müll geworfen werden:

  • Gelbe Tonne (auch „Gelber Sack“ oder „Grüner-Punkt-Müll“): Leichtstoffverpackungen, also alle Verpackungen, die nicht aus Glas oder Papier sind (zum Beispiel Alufolien, Plastiktüten, Konservendosen, Joghurtbecher, Saft- und Milchkartons/Tetra-packs, Folien, Kunststoffflaschen, Kaffeeverpackungen)
     
  • Grüne oder blaue Tonne: Papierabfälle und Pappe, wie zum Beispiel Papiertüten, Zeitungen, Kataloge, Schreibpapier, Kartons, Zigarettenschachteln. Bitte beachten Sie: Sehr schmutziges Altpapier, wie z.B. Papierverpackungen von Lebensmitteln muss in die Restmülltonne. Saft- und Milchkartons/Tetra-packs gehören in den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne.
  • Schwarze oder graue Tonne: Restmüll oder Hausmüll und alle Abfälle, die nicht wiederverwertet werden können (zum Beispiel Porzellan, Hygieneartikel, verschmutzte Verpackungen, kaputte Schuhe oder Gebrauchsgegenstände, Staubsaugerbeutel, Windeln, Zigarettenkippen, Fensterglas)
  • Bioabfall oder braune Tonne: Kompostierbare Küchen- und Gartenabfälle (zum Beispiel Kaffee- und Teesatz, Obst- und Gemüsereste, Eier- und Fruchtschalen, Blätter). 

    Ja, Mülltrennung ist in Deutschland Pflicht. Alle müssen ihren Müll richtig trennen und in die richtigen Tonnen werfen. Wenn Sie sich nicht an die Regeln zu Mülltrennung halten, kann Ihr Vermieter Sie abmahnen. Wenn Sie Ihr Verhalten dann nicht ändern, können Sie sogar Ihre Wohnung verlieren. Außerdem wird Ihr Vermieter Ihnen die durch die falsche Mülltrennung entstehenden Kosten in Rechnung stellen: Wird Müll nicht oder falsch getrennt, steigen die Kosten, die Ihr Vermieter für die Müllentsorgung bezahlen muss. Diese Kosten wird er sich – wenn er die Schuldigen nicht findet –bei der Nebenkostenabrechnung von allen Mieter*innen  zurückholen. Kennt er die Personen, die den Müll nicht richtig trennen, kann er sich die Kosten auch direkt von diesen Personen erstatten lassen. Wenn Sie ein eigenes Haus haben, steigt durch falsche Mülltrennung Ihre Rechnung für die Müllentsorgung. Falsche Mülltrennung ist zudem eine Ordnungswidrigkeit. Wenn Sie erwischt werden, müssen Sie eine Geldstrafe bezahlen. Wenn Sie wiederholt Müll nicht oder falsch trennen, kann diese Geldstrafe sogar mehrere hundert oder tausend Euro betragen.

      In Deutschland gibt es eine sogenannte „Pfandpflicht“ für bestimmte Getränkeverpackungen. Wenn Sie Plastik- und Glasflaschen oder Getränkedosen im Supermarkt kaufen, bezahlen Sie dafür einige Cents mehr. Wenn sie diese später leer an der Leergutannahmestelle in einem Supermarkt (meistens ein Automat) zurückgeben, bekommen Sie dieses Geld zurück. Das nennt man „Pfand“. Es gibt zwei verschiedene Arten dieser speziellen Flaschen:

      • Auf Einwegflaschen (die recycelt werden) finden Sie ein viereckiges Zeichen mit einer Dose und einer Flasche, die von einem Pfeil umschlungen sind. Das ist das Logo der Deutschen Pfand-System GmbH. Auf Flaschen oder Dosen mit solch einem Symbol erhalten Sie 25 Cent Pfand zurück.
      • Auf Mehrwegflaschen (die gewaschen und wieder befüllt werden) finden Sie entweder gar keine Kennzeichnung, einen „blauen Engel“ oder das Wort „Mehrweg(-Flasche)“, „Leihflasche“ oder „Pfandflasche“. Für Mehrwegflaschen erhalten Sie 15 Cent Pfand zurück. Bei Bierflaschen sind es 8 Cent.

      Bitte beachten Sie: Getränkekartons sind pfandfrei.

      Übrigens: Wenn Sie selbst keine Zeit oder Lust haben, Ihre Pfandflaschen zurückzubringen, können Sie sie auch gut sichtbar neben einem Abfalleimer auf der Straße stellen. Es gibt viele Leute in Deutschland, die diese Flaschen sammeln und sich so ein bisschen Geld dazuverdienen.

        Glasflaschen, auf die es kein Pfand gibt, müssen in bestimmten Containern entsorgt werden. Das sind meistens Flaschen für Wein, Speiseöl, Essig, Saucen, Marmeladen oder Konservengläser. Es gibt normalerweise zwei oder drei Container: einen für Weißglas, einen für Braunglas und einen für Buntglas (blau und grün). Achten Sie darauf, Ihre Flaschen nicht früh am Morgen oder in der Nacht in die Container zu werfen, da dies sehr viel Lärm machen kann und in der Regel vor 8 Uhr und nach 20 Uhr verboten ist.

        Bitte beachten Sie: Trinkgläser, Fensterglas und Teekannen oder Tassen aus Glas gehören nicht in den Glascontainer. Diese Art von Glas müssen Sie im Restmüll entsorgen.

          Sondermüll, Elektroschrott, Sperrmüll und Altkleider dürfen Sie nicht in den Hausmüll werfen. Insbesondere Sondermüll und Elektroschrott schaden der Natur und unserer Gesundheit enorm und müssen daher vom Hausmüll getrennt entsorgt werden. In den meisten Kommunen können Sie diese Sorte Müll auf dem Recycling- oder Wertstoffhof entsorgen. Für die Entsorgung müssen Sie manchmal eine kleine Gebühr bezahlen. Für Elektroschrott bekommen Sie aber manchmal aber sogar noch selbst ein wenig Geld. Einen Recyclinghof in Ihrer Nähe finden Sie, wenn Sie das Wort „Recyclinghof“ und den Namen Ihrer Kommune googeln. Oder Sie fragen im Bürgeramt nach der Adresse.

          Wo kann ich was abgeben?

          • Sondermüll: Medikamente, Lösungsmittel, Batterien, Energiesparlampen, Leuchtstoffröhren, Pflanzenschutzmittel und nicht restlos entleerte Verpackungen von Farben und Klebern. In manchen Städten gibt es einen Abholservice, in anderen müssen sie selbst zum Wertstoffhof fahren. Ihr Bürgeramt kann Ihnen dazu mehr sagen. Energiesparlampen, LED und Batterien können auch in Drogeriemärkten und Baumärkten abgegeben werden.
          • Elektroschrott: alle Geräte, durch die elektrischer Strom fließt. In manchen Städten gibt es Sammelcontainer für kleinere Elektrogeräte, in anderen muss man zu einem Wertstoffhof fahren oder es kommt ein Abholservice. Ihr Bürgeramt kann Ihnen dazu mehr sagen. Kleine Elektrogeräte (wie Handys oder MP3-Player) können Sie auch bei großen Elektronikgeschäften abgeben. Große Geräte werden von den Elektronikgeschäften nur angenommen, wenn Sie dort ein ähnliches neues Produkt kaufen. Das gilt auch für Online-Händler. Ab dem 30. Juni 2022 können Sie große Geräte auch bei großen Supermärkten abgeben. Voraussetzung ist hier, dass der Supermarkt mehrmals im Jahr selbst elektronische Geräte verkauft und Sie dort ein neues Gerät kaufen.
          • Sperrmüll: sperrige Gegenstände und Haushaltsgeräte, die wegen ihrer Größe und ihres Gewicht nicht in die normalen Tonnen passen. Es gibt Metall-, Holz- und Restsperrmüll. Sie können diese Dinge selbst zum Recyclinghof bringen. In vielen Städten gibt es auch feste Termine für die Abholung von Sperrmüll. Am besten fragen Sie im Bürgeramt nach.
          • Altkleider: In allen kleinen und großen Städten gibt es Altkleidercontainer, in denen noch brauchbare Kleidung und brauchbare Schuhe gesammelt werden. Auf der Webseite des DRK finden Sie einen Altkleidercontainer in Ihrer Nähe.

          Wichtig: Es ist verboten Sperrmüll, Sondermüll, Elektroschrott, etc. auf der Straße oder in der Natur zu entsorgen. Wenn Sie dabei erwischt werden, bekommen Sie eine Strafe wegen illegaler Müllentsorgung. Das kann eine Geldstrafe bis zu 50.000 Euro sein.

            Wenn Sie generell Müll vermeiden möchten, helfen Ihnen vielleicht die folgenden Tipps:

            • regionale Produkte ohne Plastikverpackung kaufen,
            • langlebige Produkte und weniger kaufen,
            • Brotzeitdose und Trink- oder Thermoflasche für unterwegs mitnehmen,
            • Korb oder Einkaufstasche aus Stoff mitnehmen, statt Plastiktüten zu kaufen sowie
            • tauschen, leihen und reparieren – so sparen Sie außerdem auch Geld.

            Wichtig: Seit dem 3. Juli 2021 darf man in Deutschland und der gesamten EU keine Produkte aus Einwegplastik mehr verkaufen. Das betrifft Trinkhalme, Wattestäbchen, Besteck, Teller & Becher, etc. aus Einweg-Plastik. Dieses Verbot soll zu einer Reduzierung des vielen Plastikmülls beitragen.

            Weitere Ideen zum Umweltschutz finden Sie auf der mehrsprachigen Seite www.refugeeguide.de.

              Wichtig

              Wenn Sie Müll illegal entsorgen, also z.B. in einem Wald oder an der Straße abladen oder verbrennen, müssen Sie eine Geldstrafe bezahlen. Wenn Ihr Müll die Umwelt gefährdet, machen Sie sich außerdem strafbar. Das kann eine sehr hohe Geldstrafe oder sogar Gefängnis zur Folge haben.

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