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Wohnungssuche

Wie finde ich eine Wohnung in Deutschland?

Vor allem in großen deutschen Städten wird das Wohnen immer teurer. Die Miet- und Immobilienpreise steigen und der Wohnraum wird knapp. In kleineren Städten oder ländlichen Gebieten ist die Situation zwar besser, aber möglicherweise haben Sie trotzdem Probleme, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Um Ihnen bei der Suche nach einem passenden Zuhause zu helfen, haben wir hier ein paar Tipps und Informationen für Sie gesammelt.

Was muss ich wissen?

Vermieter*innen verlangen in der Regel viele Unterlagen von Personen, die sich für eine Wohnung bewerben. Ohne diese Unterlagen haben Sie meist so gut wie keine Chance eine Wohnung zu bekommen. In der Regel benötigen Sie die folgenden Unterlagen:

  • Eine Mieterselbstauskunft mit Ihrem Namen, Ihren Kontaktdaten (Telefon und E-Mail) und weiteren Angaben wie Ihrem Beruf, Ihrer aktuellen Adresse, etc. Viele Vermieter*innen und Hausverwaltungen haben eigene Vorlagen, die sie vor oder bei der Besichtigung verteilen und die Sie in der Regel direkt vor Ort ausfüllen und den Vermieter*innen geben sollten. Hier finden Sie ein allgemeines Muster für eine Selbstauskunft.
  • Eine Kopie Ihrer Schufa-Auskunft. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Themenseite Schufa.
  • Eine Kopie Ihrer Einkommensnachweise der letzten drei Monate (bei Arbeitnehmer*innen) oder des letzten Steuerbescheids (bei Selbständigen). Wenn Sie finanzielle Unterstützung vom Sozialamt oder Jobcenter bekommen, brauchen Sie stattdessen eine Kopie der Bestätigung des Amtes, dass die Mietkosten vom Amt übernommen werden. Diese Bestätigung bekommen Sie von Ihren Sachbearbeiter*innen im Sozialamt oder Jobcenter.
  • Eine Kopie Ihrer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung. Auf der Mietschuldenfreiheitsbescheinigung bestätigt Ihr*e aktuelle*r Vermieter*innen, dass Sie Ihre Miete immer bezahlt haben. Wenn Sie noch in einer Unterkunft wohnen, können Ihnen die Heimleitung oder die Sachbearbeiter*innen im Amt eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung ausstellen.
  • Eine Kopie Ihres Passes und Aufenthaltspapiers.
  • Gegebenenfalls eine Kopie Ihres Wohnberechtigungsscheins. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Themenseite WBS.

Sie sollten diese Unterlagen sowohl ausgedruckt in einer Mappe als auch als PDF für den Versand via E-Mail immer parat haben. Einige Vermieter*innen möchten die Unterlagen direkt bei der Besichtigung, andere werden Sie bitten, die Unterlagen anschließend per E-Mail zu schicken. Schicken Sie die gewünschten Unterlagen in diesem Fall so schnell wie möglich an die genannte Adresse, da sich Vermieter*innen in der Regel schnell für eine*n Mieter*in entscheiden.

Tipp: Sie können Ihre Chancen zusätzlich erhöhen, wenn Sie Ihrer Bewerbungsmappe ein Anschreiben hinzufügen, in dem Sie sich und Ihre Familie sowie Ihre Situation in Deutschland kurz vorstellen und Ihre Pläne für die Zukunft beschreiben (z.B. dass Sie bald eine Ausbildung oder ein Studium beginnen). Wenn Sie selbst noch nicht so gut Deutsch sprechen und deutschsprechende Freunde haben, ist es außerdem ratsam, zusätzlich deren Kontaktdaten anzugeben. Viele Vermieter*innen haben Angst, dass sie sich bei Problemen nicht mit ihren nichtdeutschsprechenden Mieter*innen verständigen können. Ein*e deutschsprechende*r Unterstützer*in kann also sehr hilfreich sein.

    Viele Zeitungen und Magazine veröffentlichen Wohnungsanzeigen, aber natürlich finden Sie weitaus mehr Anzeigen im Internet. Beginnen Sie also am besten online mit Ihrer Suche.

    Es gibt viele Websites für Wohnungen, auf denen Sie Ihre Suche nach Mietkosten, Ort und anderen Kriterien filtern können. Die Ergebnisse Ihrer Suche können Sie dann einzeln und detaillierter ansehen. Viele Internetseiten bieten auch die Möglichkeit einen Alarm einzurichten: Sie erhalten dann eine Nachricht an Ihre Email-Adresse, sobald eine neue Wohnungsanzeige nach Ihren Suchkriterien online gestellt wird. Auf Seiten wie Kleinanzeigen, Immobilienscout24 und Immonet, können Sie viele Anzeigen finden und nach Ihren Kriterien durchsuchen. 

    Auf WG-gesucht können Sie nicht nur nach geeigneten WG-Zimmern suchen, dort finden Sie z. B. auch Angebote für Wohnungen auf Zeit. Mehr Informationen zum Thema „Wohnen auf Zeit“ finden Sie auf unserer Themenseite Wohnformen”.

    In Online-Anzeigen finden Sie meist Bilder der Wohnung und alle notwendigen Informationen zu den Mietkosten, den Nebenkosten, dem möglichen Einzugsdatum und wie Sie Vermieter*innen kontaktieren sollen. In der Regel bevorzugen Vermieter*innen eine E-Mail oder eine Nachricht über die Website. 

    Wenn Sie in der Nachricht nach einem Besichtigungstermin fragen, lohnt es sich auch einige Sätze über sich selbst zu schreiben. Besonders in Großstädten vergeben Vermieter*innen ihre Wohnung in der Regel zügig an Interessierte und die Wohnungsanzeige verschwindet schnell wieder.

    Ein weiterer Tipp ist, sich bei Wohnungsbaugenossenschaften (WBG) zu erkundigen. Bau- oder Wohnungsgenossenschaften, wie sie häufig heißen, wollen ihren Mitgliedern günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen. Um eine Wohnung über eine Genossenschaft zu bekommen, müssen Sie also Mitglied werden. Als Mitglied sind Sie auch Miteigentümer*in der Genossenschaft. Wohnungsbaugenossenschaften erwirtschaften keine Profite, sondern stecken das Geld in die Finanzierung, Instandhaltung und Verwaltung des Wohnraums. Wenn Sie Mitglied werden, bezahlen Sie Genossenschaftsanteile, die einige Hundert bis Tausende Euro betragen können - je nach Wohnungsgröße. Es ist ähnlich wie die Kaution, bei Vermieter*innen. Beim Auszug verlassen Sie in der Regel die Genossenschaft und erhalten auch das Geld wieder. Für die Wohnung bezahlen Sie eine Miete, die vergleichsweise günstig ist. Da die Nachfrage bei Genossenschaftswohnungen groß ist, kann es sein, dass Sie zunächst auf eine Warteliste gesetzt werden. Um Wohnungsbaugenossenschaften in Ihrer Stadt zu finden, suchen Sie im Internet nach ihrer Stadt + “Wohnungsbaugenossenschaft”, “Wohnungsgenossenschaft”, “Baugenossenschaft”, “Bauverein” oder “Wohnungsverein”.

      In einigen Städten gibt es Organisationen, die Sie bei der Wohnungssuche unterstützen. Fragen Sie bei Nachbarschaftstreffs oder Vereinen nach Hilfe. Eine Migrationsberatung für Erwachsene oder ein Jugendmigrationsdienst in Ihrer Nähe kann Ihnen eventuell Adressen von Treffs und Vereinen nennen. Fragen Sie auch Freund*innen und Bekannte, ob Sie Ihnen helfen können oder ob Sie jemanden kennen, der eine Wohnung vermietet oder eine*n Nachmieter*in für eine Wohnung sucht. Umso mehr Leute von Ihrer Suche wissen, desto besser.

      Sie können auch eine*n Makler*in beauftragen, für Sie eine Wohnung zu finden. Achten Sie aber darauf, nur seriöse Makler*innen zu engagieren. Sie sollten erst bezahlen, wenn sie eine Wohnung für Sie gefunden haben und Sie den Mietvertrag unterschrieben haben. Makler*innen verlangen üblicherweise zwei Kaltmieten plus Mehrwertsteuer für die erfolgreiche Vermittlung einer Wohnung.

        Viele Leute suchen verzweifelt nach Wohnungen und sind bereit viel zu geben, um endlich an eine Wohnung zu kommen. Diese Situation wird von Betrüger*innen ausgenutzt. Deswegen sollten Sie bei Ihrer Suche vorsichtig sein. Insbesondere wenn eine Wohnung viel zu günstig ist oder Sie aufgefordert werden vorab Geld online zu überweisen und Ihnen die Schlüssel anschließend zugeschickt werden sollen. Oder wenn Sie aufgefordert werden, die Kaution direkt bei der Besichtigung mit Bargeld zu bezahlen. Wichtig: Zahlen Sie niemals Geld, bevor Sie den Mietvertrag unterschrieben haben.

        Wenn Sie eine*n Makler*in engagieren, legen Sie die Höhe der Provision und den Zweck schriftlich fest. Zahlen Sie nichts, bevor beide Seiten diese Abmachung unterschrieben haben. Makler*innen müssen Sie erst bezahlen, wenn sie eine passende Wohnung für Sie gefunden haben. Auch hier gibt es Betrüger*innen, die sich als Makler*innen ausgeben, Ihr Geld nehmen und sich dann nie wieder bei Ihnen melden.

          Wenn Sie finanzielle Unterstützung vom Sozialamt oder Jobcenter bekommen, müssen Sie diese Frage unbedingt noch vor der Wohnungssuche klären. Das Sozialamt oder Jobcenter übernimmt die Mietkosten nur bis zu einer bestimmten Höhe und nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Ausführlichere Informationen bekommen Sie auf unserer Themenseite “Eine Wohnung mieten”.

            Das Wohngeld ist ein Zuschuss für Ihre Miete. Das Geld bekommen in der Regel Personen, die mit ihrem Einkommen ihre Miete nicht selbst bezahlen können. Daher erhalten Personen kein Wohngeld, wo der Staat die Miete bereits bezahlt. Das gilt zum Beispiel für Personen, die Unterstützung vom Jobcenter oder Sozialamt erhalten oder BAföG  bekommen.

            Mehr zum Thema erfahren Sie auf unserer Themenseite „Wohngeld“. 

              Wenn Sie wenig oder gar kein Geld verdienen, haben Sie das Recht, eine Sozialwohnung zu mieten. Diese Wohnungen sind günstiger als andere, da sie vom Staat gefördert werden. Weitere Informationen bekommen Sie auf unserer Themenseite “Wohnungsformen”.

                In einer WG (Wohngemeinschaft) teilen Sie sich eine Wohnung mit anderen Personen. Jede*r hat sein eigenes Zimmer, aber Bad und Küche werden gemeinsam genutzt. Die Suche nach einem WG-Zimmer ist in der Regel etwas einfacher als die Suche nach einer eigenen Wohnung, da sie nicht den*die Vermieter*in, sondern nur die Bewohner*innen der WG von sich überzeugen müssen. Außerdem ist ein Zimmer oft günstiger als eine ganze Wohnung.

                Weitere Informationen bekommen Sie auf unserer Themenseite “Wohnungsformen”.

                  • Wer pünktlich zum Besichtigungstermin kommt, erhöht seine Chancen. Gerade bei Sammelbesichtigungen können Sie als eine*r der ersten mit dem*der Vermieter*in sprechen und Interesse an der Wohnung zeigen.
                  • Versuchen Sie auch bei großem Andrang direkt mit dem*der Vermieter*in zu sprechen und einen guten Eindruck bei ihm zu hinterlassen. Wenn Sie relevante Fragen zur Wohnung stellen und auch etwas über sich erzählen, bleiben Sie dem*der Vermieter*in eventuell im Gedächtnis
                  • Halten Sie Ihre Mappe mit allen Unterlagen bereit. Ein Anschreiben an den*die Vermieter*in kann die Bewerbungsmappe aufwerten. Erzählen Sie etwas über sich, was nicht aus den Unterlagen ersichtlich wird - vielleicht hilft es, dass Sie in die engere Auswahl kommen.

                    Alle nötigen Informationen finden Sie auf unserer Themenseite "Mietvertrag".

                      Alle nötigen Informationen finden Sie auf unserer Themenseite "Mietvertrag".

                        Diskriminierung bei der Wohnungssuche in Deutschland: Herausforderungen und Unterstützungsmöglichkeiten

                        Diskriminierung bei der Wohnungssuche ist in Deutschland trotz gesetzlicher Regelungen und Bemühungen um Gleichberechtigung leider immer noch Realität. Menschen mit internationaler Geschichte und BIPoC, Menschen mit Behinderungen oder LGBTQIA+-Personen sind häufig mit Diskriminierungen und Vorurteilen auf dem Wohnungsmarkt konfrontiert.

                        Eine der häufigsten Formen der Diskriminierung ist Rassismus. Wohnungssuchende mit Namen und Aussehen, die nicht als Weiß-deutsch gelesen werden, werden oft benachteiligt. Vermieter*innen oder Makler*innen können Vorurteile haben, die auf Stereotypen oder Vorannahmen basieren und dadurch potenzielle Mieter*innen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens diskriminieren.

                        Auch Menschen mit Behinderungen stoßen bei der Wohnungssuche auf Schwierigkeiten. Barrierefreie Wohnungen sind oft nur begrenzt verfügbar, und Vermieter*innen können ungern die notwendigen Anpassungen vornehmen. Dies führt zu einer eingeschränkten Auswahl und erschwert Menschen mit Behinderungen den Zugang zu angemessenem Wohnraum.

                        Auch die LGBTQIA+-Gemeinschaft erlebt Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Manche Vermieter*innen können Vorurteile gegenüber homosexuellen, bisexuellen oder transgender sowie non-binären Personen haben und sie aufgrund ihrer sexuellen Identität oder Geschlechtsidentität ablehnen.

                        Um diese Formen der Diskriminierung zu bekämpfen, sind sowohl gesetzliche Maßnahmen als auch Maßnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit notwendig. Vermieter*innen und Makler*innen müssen sensibilisiert werden, um Vorurteile zu überwinden, und es ist wichtig, dass die Einhaltung der Antidiskriminierungsgesetze effektiv überwacht wird. Eine offene und integrative Wohnungspolitik ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ethnischen Zugehörigkeit, Behinderung oder sexuellen Identität und Geschlechtsidentität die gleichen Chancen auf angemessenen Wohnraum haben.

                        Wenn Sie aufgrund von Diskriminierung Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung. Beratungsstellen, Organisationen und Rechtsbeistände können Sie beraten, Ihnen Informationen über Ihre Rechte geben und Sie bei rechtlichen Schritten unterstützen. Auch Wohnungsämter, Behörden, Selbsthilfegruppen und das Teilen deiner Erfahrungen können dabei helfen, gegen Diskriminierung vorzugehen und für Gleichberechtigung bei der Wohnungssuche zu kämpfen.

                        Mehr über Diskriminerungsformen und Unterstützungsmöglichkeiten erfahren Sie auf unserer Themenseite zur “Diskriminierung”.

                        Nicht alle Menschen, die noch in einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete leben, dürfen in eine Wohnung umziehen. Wenn Sie eine Anerkennung und Aufenthaltserlaubnis als “Asylberechtige*r”, “Flüchtling” oder “Subsidiär Schutzberechtige*r” haben, dürfen Sie in eine Wohnung ziehen. Mehr dazu und ob Sie in einen anderen Landkreis umziehen dürfen, erfahren Sie auf unserer Themenseite “Geflüchteten-Unterkunft” .

                          Schwierigkeiten und Unsicherheiten mit Wohnraum können für Betroffene sehr belastend sein. Die Wohnungsnotfallhilfe unterstützt Menschen in schwierigen Wohnsituationen, die aktuell wohnungslos sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Ein*e Berater*in kann Sie dabei unterstützen, die Notlage zu überwinden und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

                          Je nach Beratungsstelle bekommen Sie verschiedene Hilfsangebote wie Unterstützung bei der Wohnungssuche, Beratung bei Mietschulden und drohendem Wohnraumverlust sowie Informationen zu Notunterkünften. Auf der Sozialplattform finden Sie allgemeine Informationen zur Wohnungsnotfallhilfe. Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch auch anonym möglich.

                          Mit dem Beratungsstellenfinder der Sozialplattform können Sie eine passende Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden. Wählen Sie dazu im Filter die Option „Wohnungsnotfallhilfe“ und geben Sie Ihre PLZ oder Ihren Wohnort ein. Manche Beratungsstellen bieten zudem Beratungen in anderen Sprachen neben Deutsch an.

                            Wichtig

                            Zahlen Sie niemals Geld, bevor Sie den Mietvertrag unterschrieben haben. Wenn Sie den Vertrag auf Deutsch nicht verstehen, lassen Sie sich helfen. Stellen Sie sicher, dass Sie mit allen Konditionen im Vertrag einverstanden sind, bevor Sie unterschreiben.

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