Falls Sie Menschen auf der Flucht mit einer privaten Unterkunft helfen möchten, können Sie sich entweder direkt bei der entsprechenden Behörde in Ihrer Stadt wenden oder sich über einen der folgenden Links registrieren:
Der Verein Quarteera vermittelt speziell Unterkünfte für LGBTQIA+. Auf monday.com können Sie sich bzw. Ihre Wohnung für LGBTQIA+ aus der Ukraine registrieren. Wohnraumangebote speziell für BIPOC and LGBTQIA+ können Sie auch über das Formular „Ukraine - BIPOC and LGBTQ+ accomodation“ registrieren.
Auf folgenden Websites können Sie speziell Unterkünfte für Menschen mit Haustieren anbieten:
Bitte beachten Sie: Es ist momentan nicht absehbar, wie lange die Leute auf private Unterkünfte angewiesen sein werden. Es kann also sinnvoll sein, nur Wohnraum anzubieten, der auch länger als ein paar Wochen zur Verfügung steht.
Sie können Ihre Unterkunft kostenlos zur Verfügung stellen. Sie können Ihren Wohnraum aber auch offiziell untervermieten. Falls Sie die Nebenkosten oder einen Teil der Miete von den Behörden ersetzt bekommen möchten, ist ein Untermietvertrag ratsam. Beachten Sie bitte, dass Ihr Vermieter einer Untervermietung in der Regel zustimmen muss. Der Berliner Mieterverein hat dazu ein Video mit den wichtigsten Informationen zusammengestellt. Auf berliner-mieterverein.de finden Sie ein Musterschreiben, um bei Ihrem Vermieter nach der Erlaubnis zur Untervermietung zu fragen. Auf der Website des Berliner Flüchtlingsrats finden Sie ein Muster für einen Untermietvertrag. Dort finden Sie außerdem auch Muster-Anträge, mit denen Sie ihre Gäste bei den Behördengängen unterstützen können.
Wenn Sie nicht offiziell untervermieten gilt folgendes: Wenn Ihre Gäste nur sechs bis acht Wochen bleiben, müssen Sie das bei Ihrem Vermieter nicht anmelden. Um Missverständnisse zu vermeiden, kann aber trotzdem ratsam sein, es Ihrem Vermieter vorher mitzuteilen. Wenn die Gäste länger bleiben, müssen Sie Ihren Vermieter um Erlaubnis fragen.
Bitte beachten Sie: Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dürfen Sie nicht einfach so privat bei sich unterbringen. Sie werden vom Jugendamt in Obhut genommen. Das Jugendamt organisiert auch die Unterkunft. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Kapitel „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“.
Generell gilt:
- Helfen Sie Ihren Gästen beim Ankommen in Deutschland und unterstützen Sie – falls gewünscht - bei den Behördengängen und beim Bewältigen des Alltags. Zum Beispiel beim Kauf einer deutschen SIM-Karte oder der Eröffnung eines Bankkontos. Informationen dazu finden Sie unter "Aufenthalt", "Hilfe vom Staat" und "Weitere Hilfen".
- Geben Sie Ihren Gästen unbedingt Ruhe und Privatsphäre. Ein eigenes Zimmer ist ideal. Freier Zugang zum Badezimmer und zur Küche sollten auf jeden Fall gewährleistet sein.
- Ihre Gäste haben gerade alles verloren und machen sich Sorgen um ihre Familie in der Ukraine. Es kann sein, dass Sie nicht reden wollen oder viel reden wollen. Viele sind traumatisiert. Nehmen Sie Rücksicht auf ihre Bedürfnisse. Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie in unseren Abschnitten „Weitere Hilfen“ und „Medizinische Versorgung“.
- Es ist aktuell nicht möglich ukrainische Hrywnja gegen Euro einzutauschen. Geben Sie Ihren Gästen also falls möglich zumindest zu Beginn etwas Bargeld. Nach der Registrierung werden bedürftige Menschen vom Sozialamt unterstützt. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt „Hilfe vom Staat“.
- Viele Ukrainer*innen sind aktuell nicht gegen Corona geimpft. Sie können sich aber kostenlos impfen lassen. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt „Medizinische Versorgung“.
- Falls die Situation für Sie selbst belastend ist, können Sie bei der Telefonseelsorge unter 0800 – 111 0111 kostenlos und rund um die Uhr anrufen und mit den Mitarbeiter*innen dort sprechen. Sie können auch den Chat unter telefonseelsorge.de oder krisenchat.de (für Menschen unter 25 Jahren) nutzen.
Auf proasyl.de, spiegel.de und utopia.de finden Sie weitere Informationen und Tipps. Auf caritas.de finden Sie einen Leitfaden für private Gastgeber*innen. Auf unterkunft-ukraine.de finden Sie ein FAQ mit vielen Antworten zu allen wichtigen Fragen.
Auf reise-know-how.de finden Sie einen Sprachführer Ukrainisch, den der Verlag aktuell für einen symbolischen Betrag von 1 Cent als E-Book zur Verfügung stellt. Auf tueftelakademie.de finden Sie ein kostenloses Bildwörterbuch Ukrainisch.
Wichtig: In den Flüchtlingsunterkünften gibt es auch viele andere Menschen, die auf der Suche nach einem Zimmer oder einer Wohnung sind. Auch ihnen dürfen Sie selbstverständlich Wohnraum anbieten.