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Mitgliedschaft im Sportverein

Wie werde ich Mitglied in einem Sportverein?

Egal ob Sie gerne Basketball spielen, tanzen oder schwimmen gehen: In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, Sport zu machen. Eine davon ist, Mitglied in einem Sportverein zu werden. In einem Sportverein können Sie Ihren Lieblingssport mit anderen Menschen trainieren, die auch Spaß daran haben. Oder eine neue Sportart ausprobieren. In Deutschland finden Sie in beinahe jeder Stadt und jedem Dorf einen Sportverein.

Was muss ich wissen?

Ein Sportverein ist eine Gruppe von Menschen, die gemeinsam Sport machen wollen. In Deutschland gibt es für Gruppen verschiedene Möglichkeiten, sich zu organisieren. Die häufigste davon ist, dass Menschen sich in einem Verein zusammenschließen. Ein Verein ist eine offizielle Gruppe von Menschen, die gemeinsam eine bestimmte Sache oder Idee umsetzen wollen. Das können neben Sport auch politische oder persönliche Interessen sein oder ein Hobby. Mit ihrem Verein möchte die Gruppe kein Geld verdienen. Auch soll es einen Verein lange geben. Anders als für eine Freizeitgruppe von Freund*innen, gibt es für Vereine bestimmte Regeln.

Für die Gründung eines Vereins müssen so rechtliche Vorgaben eingehalten werden. Zum Beispiel braucht jeder Verein eine bestimmte Anzahl an Personen, die ihn gründen und leiten. Ein Verein braucht daher eine Leitung. Die Leitung eines Vereins heißt Vorstand. Alle Mitglieder eines Vereins können den Vorstand wählen und sich dafür zur Wahl aufstellen lassen. Mitglieder sind Personen, die in einem Verein mitmachen. Sie organisieren den Verein und können unterschiedliche Aufgaben im Verein übernehmen. Sie kümmern sich, zum Beispiel, um die Finanzen, reparieren das Vereinshaus oder bieten Trainingsstunden an. Aber nicht jedes Mitglied muss eine Aufgabe übernehmen. Denn die Mitarbeit in Vereinen ist freiwillig und oft auch ohne Bezahlung. Wie der Verein organisiert wird, legen die Mitglieder in der Satzung des Vereins fest. Dort steht der Zweck des Vereins und wie oft Mitgliederversammlungen stattfinden. Auch können sie in der Satzung festlegen, dass Mitglieder einen bestimmten Geldbetrag für ihre Mitgliedschaft zahlen müssen und wie hoch dieser Betrag ist.

Offiziell registriert ist ein Verein, wenn seine Mitglieder ihn bei einem Gericht anmelden. Diese Vereine stehen in einer offiziellen Liste. Diese Liste heißt Vereinsregister. Registrierte Vereine haben das Kürzel „e.V.“ am Ende ihres Vereinsnamens. Es steht für „eingetragener Verein“ und bedeutet, dass der Verein rechtsfähig ist. Der Verein kann also Rechte und Pflichten wie eine normale Person vor Gericht wahrnehmen. Das ist vor allem wichtig für die Mitglieder, die den Verein leiten. Sie haften bei einem Gerichtsverfahren nicht persönlich, sondern der Verein. 

    Nicht alle Sportvereine bieten das gleiche Angebot an Sportarten an. Das Angebot hängt oft davon ab, wie viele Mitglieder ein Verein hat, wie viele Mitglieder an einer bestimmten Sportart interessiert sind, ob es einen Ort zum Trainieren und ob es genügend Trainer*innen gibt. Manche Vereine bieten daher nur eine Sportart an. Das sind oft kleinere Vereine. In größeren Vereinen finden Sie meistens verschiedene Sportarten. Das sind oft Ballsportarten, wie Fußball, Handball oder Basketball. Aber auch Tanzen, Leichtathletik oder Gymnastik gibt es bei vielen Vereinen.

    Viele Sportvereine haben eine Sportart in ihrem Namen, wie zum Beispiel „Turnverein“. Das bedeutet aber nicht, dass der Verein nur Turnen anbietet. Oft gibt es weitere Sportarten. Schauen Sie am besten auf der Website des Vereins nach. Dort finden Sie meist alle Sportangebote des Vereins.  

      Auf der Internetseite Ihrer Stadt finden Sie oft ein Verzeichnis aller Sportvereine und eine Übersicht, über deren Angebote. Sie können auch nach einem Sportverein in Ihrem Wohnort über Google suchen. Geben Sie dafür den Namen Ihres Wohnortes, die Sportart ein, nach der Sie suchen, und das Wort „Verein“. Dann werden Ihnen alle Sportvereine in Ihrer Nähe angezeigt.

        Bei vielen Sportarten gibt es Teams oder Trainingsgruppen nur für Mädchen oder Frauen oder nur für Jungen oder Männer. Das ist vor allem der Fall bei Sportarten, wo Teams oder einzelne Personen gegeneinander antreten. Zum Beispiel beim Fußball oder Basketball, beim Tennis oder Turnen. Die Teams oder Sportler*innen sind dabei auch nach Alter aufgeteilt. Es trainieren also nur Gleichaltrige miteinander. Das gilt auch für Wettkämpfe. Dort treten nur Mannschaften oder Athlet*innen an, die das gleiche Geschlecht und Alter haben. So bleibt der Wettkampf fair. Wie Sie einen Sportverein in Ihrer Nähe finden, lesen Sie im Abschnitt „Wo finde ich einen Sportverein in meiner Nähe?“.

          Für Menschen mit Behinderung gibt es in Sportvereinen oft ein kleines Angebot an Sportarten. In größeren Städten könnten Sie Vereine finden, die sogenannte Parasportarten anbieten, also Sport für Menschen mit Behinderung. Der deutsche Behindertensportverband e.V. stellt unter www.parasport.de verschiedene Sportarten auf Deutsch vor. Dort können Sie auch erfahren, welche Vereine in Ihrer Nähe Angebote für Menschen mit Behinderung haben.

          Mehr zum Thema Behinderung, finden Sie in unserem Kapitel „Menschen mit Behinderung“.  

            Spezielle Sportvereine für Kinder und Jugendliche sind eher selten in Deutschland. Die meisten Sportvereine bieten Sportgruppen oder Mannschaften für viele Altersstufen an. Daher finden Sie in vielen Sportvereinen Gruppen oder Mannschaften für Kinder und Jugendliche. In den Gruppen spielen Kinder und Jugendlichen zusammen, die in etwa das gleiche Alter haben. Bei manchen Sportarten gibt es für Mädchen und Jungen eigene Mannschaften. Das ist vor allem bei Sportarten so, wo Kinder oder Jugendliche gegeneinander spielen.

            Sportangebote für Kinder und Jugendliche finden Sie oft auf der Internetseite Ihrer Stadt oder Gemeinde. Auch können Sie mit Google nach Vereinen suchen. Geben Sie dafür den Namen Ihrer Stadt, die gewünschte Sportart und „für Kinder“ oder „für Jugendliche“ ein. Ihnen wird dann eine Liste mit Vereinen in Ihrer Nähe angezeigt. Sie können sich auch an eine Beratungsstelle des Jugendmigrationsdienstes (JMD) wenden. Die Berater*innen helfen Ihnen bei der Suche nach einem passenden Angebot. Eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden Sie auf der Website des JMD.

              Regelmäßig Sport zu treiben ist nicht nur gut für Ihren Körper, sondern hält Sie auch geistig fit. Im Training lernen Sie neue Regeln, Techniken und Spieltaktiken kennen. Nach einem stressigen Tag kann Ihnen Sport helfen abzuschalten und zu entspannen.

              In einem Sportverein können Sie auch neue Freund*innen finden. In einem Verein kommen Menschen zusammen, die nicht immer gleich alt sind oder den gleichen Beruf haben, aber gleiche Hobbies teilen. So kommen Sie schnell mit Menschen an Ihrem Wohnort in Kontakt.

              Als Vereinsmitglied können Sie besondere Aufgaben in Ihrem Verein übernehmen. Dabei lernen Sie oft viel Neues, können Verantwortung übernehmen und sich in neuen Aufgaben ausprobieren. Für manche Aufgaben können Sie spezielle Fortbildungen besuchen. Als Trainer*in oder Schiedsrichter*in nehmen Sie, zum Beispiel, an speziellen Trainer- oder Schiedsrichterlehrgängen teil. Dabei lernen Sie neben den Regeln auch neue Taktiken oder Trainingsübungen.  

              Ein Ehrenamt in einem Sportverein kann für manche Behörden als ein Zeichen gelungener Integration gelten. Das kann für Sie wichtig sein, falls Sie zum Beispiel einen Härtefallantrag bei einer Härtefallkommission einreichen möchten. Mehr Informationen zum Härtefallantrag, finden Sie in unserem Kapitel „Asylantrag abgelehnt“. Ehrenamtliches Engagement kann auch dazu beitragen, dass Sie eine Niederlassungserlaubnis nach drei anstatt fünf Jahren beantragen können. Neben einem ehrenamtlichen Engagement müssen Sie dafür aber weitere Voraussetzungen erfüllen. Welche das sind, erfahren Sie in unserem Kapitel „Niederlassungserlaubnis“. Ähnliches gilt, wenn Sie sich um die deutsche Staatsbürgerschat bewerben. Hier können Sie nach sechs anstatt acht Jahren die Staatsbürgerschaft bekommen. Dafür müssen Sie, wie bei der Niederlassungserlaubnis, aber noch weitere Voraussetzungen erfüllen. Wie Sie die Staatsbürgerschaft beantragen können, lesen Sie in unserem Kapitel „Einbürgerung“.

                Als Mitglied in einem Verein bezahlen Sie in der Regel Geld an Ihren Verein. Das nennt man Mitgliedsbeitrag. Der Verein benötigt den Mitgliedsbeitrag, um die Miete für die Sporthalle oder etwas Geld an die Trainer*innen zu bezahlen. Wie hoch der Mitgliedsbeitrag ist, entscheidet der Sportverein selbst. Die Höhe des Mitgliedsbeitrags steht meist auf der Website des Vereins und in seiner Satzung, also in den Regeln des Vereins. In der Regel sind die Mitgliedsbeiträge für Sportvereine nicht so hoch. 

                Beachten Sie: ein Sportverein ist im Normalfall nicht das Gleiche wie ein Fitness-Studio/Gym. Diese sind keine Vereine und die Kosten sind meistens höher.

                Sie können Ihren Mitgliedsbeitrag einmal pro Jahr an Ihren Verein überweisen. Manche Vereine bieten auch an, den Beitrag monatlich oder halbjährlich zu bezahlen. Fragen Sie hier am besten bei Ihrem Verein nach.

                Wenn Sie studieren, oder eine Person aus Ihrer Familie bereits Mitglied im Verein ist, bieten manche Vereine einen günstigeren Mitgliedsbeitrag an. Das kann auch für Bezieher*innen von Bürgergeld, Auszubildende oder Schüler*innen gelten. Erkundigen Sie sich auf der Vereinswebsite oder fragen Sie direkt beim Verein nach. 

                  Manche Vereine bieten günstigere Beiträge für Kinder, Auszubildende, Schüler*innen und Studierende an. Auch für weitere Familienmitglieder und Bezieher*innen von Bürgergeld kann der Beitrag niedriger sein. Fragen Sie am besten beim Verein nach.

                  Manche Krankenkassen übernehmen einen Teil Ihres Mitgliedsbeitrags oder bieten ein sogenanntes Bonusprogramm an. Beim Bonusprogramm bekommen Sie Punkte, wenn Sie auf Ihre Gesundheit achten und an bestimmten Maßnahmen teilnehmen. Das kann neben einer Mitgliedschaft in einem Sportverein die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung für Ihre Zähne sein. Als Belohnung bekommen Sie Gutscheine, eine Sachprämie oder Geld. Fragen Sie Ihre Krankenkasse, ob Ihre Kasse ein Bonusprogramm anbietet und was sie für Angebote unterstützt.

                  Wenn Sie Hilfe vom Staat bekommen, zum Beispiel Bürgergeld oder Sozialhilfe, können Sie für die Mitgliedschaft Ihres Kindes monatlich 15 Euro erhalten. Wie genau Sie die Unterstützung beantragen, erfahren Sie in unserem Kapitel „Bildungs- und Teilhabepaket“.

                    Bevor Sie Mitglied in einem Sportverein werden, können Sie meistens zu einem sogenannten „Schnuppertraining“ vorbeikommen. Bei einem Schnuppertraining können Sie den Sport ausprobieren und die Mannschaft und die Trainer*innen kennenlernen. Diese Trainingsstunden kosten in der Regel nichts. Fragen Sie am besten direkt bei dem Verein nach, für den Sie sich interessieren. Wo Sie einen Sportverein in Ihrer Nähe finden, erfahren Sie im Abschnitt „Wo finde ich einen Sportverein in meiner Nähe?“.

                    Wenn Sie Mitglied in einem Verein werden wollen, müssen Sie sich meistens über ein Formular anmelden. Das Formular finden Sie bei vielen Vereinen auf der Vereinswebsite. Dort geben Sie Ihren Namen, Alter, Anschrift und in vielen Fällen Ihre Bankverbindung an. Vor Eintritt in einem Verein, lesen Sie sich am besten die Satzung und Beitragsordnung durch, also die Regeln des Vereins. Schauen Sie sich hier besonders die Kündigungsfristen an. Manche Vereine berechnen eine Aufnahmegebühr. Damit bezahlen Sie die Kosten, die für Ihre Aufnahme in den Verein entstehen. Das kann zum Beispiel eine Mitgliedskarte sein.

                    Wichtig: Wenn Sie sich während eines Trainings oder Wettkampfs verletzen, sind Sie als Vereinsmitglied krankenversichert. Auch wenn Sie jemanden versehentlich während des Trainings oder eines Wettkampfs verletzen, müssen Sie für die Behandlung nicht selbst zahlen.  

                      Eine Mitgliedschaft müssen Sie immer schriftlich beenden. Das können Sie per Brief an die Geschäftsadresse des Vereins tun. Die Geschäftsadresse finden Sie auf der Website Ihres Vereines unter „Kontakt“. Viele Vereine akzeptieren eine Kündigung auch per E-Mail. Fragen Sie bei Ihrem Verein nach. In Ihrem Kündigungsschreiben schreiben Sie, dass Sie kein Mitglied mehr im Verein sein wollen. Geben Sie unbedingt das Datum an, ab wann Sie kein Mitglied mehr sein wollen. Vergessen Sie nicht Ihren Namen, Adresse und Mitgliedsnummer im Brief zu nennen. Viele Vereine haben spezielle Kündigungsfristen, also ein Datum, bis zu dem Sie Ihre Mitgliedschaft beenden müssen. Schauen Sie hier am besten in die Satzung des Vereins. Schicken Sie Ihre Kündigung unbedingt vor Ablauf der Kündigungsfrist ab. Sonst kann es sein, dass Sie länger bezahlen müssen.

                      Wichtig: Im Fall eines erneuten Lockdowns können Sie Ihren Mitgliedsbeitrag für diese Zeit nicht zurückfordern. Sie können Ihre Mitgliedschaft im Verein auch nicht außerhalb der angegebenen Frist kündigen. Denn als Mitglied in einem Sportverein bezahlen Sie Ihren Beitrag, um Teil des Vereins zu sein und nicht für ein spezielles Sportangebot. Haben Sie aber für einen Kurs bezahlt, der nicht stattfinden kann, erhalten Sie Ihr Geld zurück.

                        Mobbing oder Rassismus sollten Sie auf keinen Fall tolerieren. Wenn ein anderes Vereinsmitglied Sie beleidigt oder diskriminiert, kann ein Gespräch mit Ihren Trainer*innen helfen. Die Trainer*innen können Sie dabei unterstützen, eine Lösung zu finden. Sind die Trainer*innen das Problem, bitten Sie Ihr Team um Unterstützung. Sie können sich auch an den Vorstand Ihres Vereins wenden und sich dort über Ihre Trainer*innen oder das Vereinsmitglied beschweren. In manchen Vereinen gibt es auch eine eigene Ansprechperson für interne Konflikte. Schauen Sie am besten auf der Website Ihres Vereins nach.

                        Hilfe außerhalb Ihres Vereins finden Sie bei einer Antidiskriminierungsstelle. Dort nehmen Berater*innen Ihren Fall auf und unterstützen Sie. Auf der Internetseite der Antidiskriminierungsstelle des Bundes finden Sie Beratungsstellen in Ihrer Nähe. Der Verein Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung e.V. (IBIS e.V.) bietet ein Formular in vielen Sprachen auf seiner Internetseite an. Darüber können Sie Ihren Fall an die Berater*innen von IBIS e.V. melden und einen Beratungstermin mit ihnen per Telefon vereinbaren. Diese Hilfe ist kostenlos.

                        Wichtig: Wenn Sie sich unwohl fühlen, müssen Sie nicht Mitglied im Verein bleiben. Sie können Ihre Mitgliedschaft sofort beenden und müssen sich nicht an die Kündigungsfrist halten.

                          Wichtig

                          Sie haben noch nicht die richtige Sportart für sich gefunden? Das Internationale Olympische Komitee erklärt auf seiner Website alle olympischen Sportarten – auf 13 Sprachen. 

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