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Schule

Welche Schule ist die richtige?

Bildung ist in Deutschland Ländersache. Das heißt auch, dass jedes der 16 Bundesländer ein eigenes Schulsystem hat. Einheitlich sind lediglich die generelle Schulpflicht sowie das Notensystem. Die in den einzelnen Bundesländern erworbenen Schulabschlüsse werden in ganz Deutschland anerkannt. Hier finden Sie Informationen über das Schulsystem und zum Thema Nachhilfe, Mehrsprachigkeit und Mobbing.

Was muss ich wissen?

In Deutschland sind alle Kinder ab sechs bzw. sieben Jahren schulpflichtig. Das bedeutet, dass Ihr Kind ab diesem Alter in die Schule gehen muss. Alle in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen gehen für mindestens neun Jahre in die Schule.

Auch geflüchtete Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren müssen meist schon bald nach der Ankunft in Deutschland eine Schule besuchen. Die Regelungen hierzu sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Mehr dazu erfahren Sie auf der Themenseite zu Ihrem Bundesland weiter unten.

Wichtig: Eltern, die Ihr Kind nicht zur Schule schicken, müssen eine hohe Geldbuße bezahlen.

    In den ersten Schuljahren lernen alle Kinder zusammen in der Grundschule. Die Grundschule dauert zwischen vier und sechs Jahren. Das ist abhängig vom Bundesland, in dem Sie wohnen. Nach der Grundschule wechseln die Schüler*innen auf eine weiterführende Schule. Auf welche Schule Ihr Kind geht, hat einen großen Einfluss auf sein weiteres Leben. Umso höher der Schulabschluss Ihres Kindes ist, desto mehr Wahlmöglichkeiten und Berufschancen hat es später. Mit einem höheren Schulabschluss hat Ihr Kind also mehr Berufe zur Auswahl. Das betrifft alle Ausbildungsberufe. Der höchste Schulabschluss ist das Abitur. Nur mit Abitur kann Ihr Kind später eine Universität besuchen und studieren. In einigen Bundesländern entscheiden die Noten bzw. die Lehrer*innen, auf welche weiterführende Schule Ihr Kind gehen darf. In vielen Bundesländern geben die Lehrer*innen nur eine Empfehlung, aber letztendlich entscheiden die Eltern, auf welche Schule sie ihr Kind schicken möchten. Das bedeutet, dass Sie nicht auf die Empfehlung der Lehrer hören müssen. Es kann allerdings schwierig werden, eine höhere Schule zu finden, die Ihr Kind trotz schlechter Noten aufnimmt.

    Wie es in Ihrem Bundesland ist, erfahren Sie auf der Themenseite zu Ihrem Bundesland weiter unten.

      Wenn Ihr Kind bereits in seinem Herkunftsland eine Schule besucht hat, bestimmt in der Regel die Schulleitung in Absprache mit den Eltern, Schüler*innen und der örtlichen Schulbehörde, in welche Klasse Ihr Kind eingestuft wird. Bitte informieren Sie sich bei der jeweiligen Schule.

      Hat Ihr Kind bereits einen ausländischen Schulabschluss, kann dieser unter bestimmten Voraussetzungen einem deutschen Schulabschluss gleichgestellt werden. Die genauen Regeln und Verfahren sind je nach Bundesland unterschiedlich. Bitte informieren Sie sich bei den Zeugnisanerkennungsstellen Ihres Bundeslandes. Eine Anerkennungs- oder Beratungsstelle in Ihrem Bundesland können Sie über die Datenbank Anabin finden.

        Das deutsche Notensystem umfasst sechs Noten: "1" ist die beste Note und "6" ist die schlechteste Note. Die Schüler*innen erhalten zwei Mal im Jahr ein Zeugnis mit Noten für alle Fächer. Das Zwischenzeugnis bekommen die Schüler*innen meist Ende Januar. Es dient zur Orientierung für Eltern und Kind über die Leistungen des Kindes. Das Jahreszeugnis vor den Sommerferien entscheidet darüber, ob Ihr Kind in die nächste Klassenstufe wechseln oder das Jahr wiederholen muss. In den meisten Grundschulen gibt es während der ersten beiden Schuljahre noch keine Noten im Zeugnis. Stattdessen schreibt der Lehrer oder die Lehrerin einen kurzen Text dazu, wie sich das Kind entwickelt.

        Wichtig: Schlechte Noten sind keine Katastrophe. Die Lehrer*innen beraten Sie und Ihr Kind gerne, was zu tun ist. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt "Mein Kind hat Schwierigkeiten in der Schule. Was tun?". Sie können sich aber auch außerhalb der Schule Rat suchen: Beim Jugendmigrationsdienst können Sie nach einer Beratungsstelle in Ihrer Nähe suchen oder sich online beraten lassen. Die Mitarbeiter*innen dort sprechen viele Sprachen. Auch bei dem Elterntelefon können Sie sich anonym und kostenlos beraten lassen. Sie können den Mitarbeiter*innen von Ihren Sorgen und Schwierigkeiten erzählen. Sie hören Ihnen zu und suchen gemeinsam mit Ihnen nach einer Lösung. Sie erreichen das Elterntelefon montags, mittwochs und freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags von 9 bis 19 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 111 0550 auf Deutsch.

          Kinder und Jugendliche, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen, besuchen anfangs spezielle Klassen, in denen sie Deutsch lernen und mehr über die deutsche Kultur erfahren. Diese Klassen werden "Willkommensklassen", "Vorbereitungsklassen" oder "Übergangsklassen (Ü-Klassen)" genannt. Die Bezeichnung ist in den Bundesländern verschieden. Anschließend werden die Schüler*innen schrittweise in eine Regelklasse eingestuft, die ihrem Alter, ihrer Schulerfahrung und ihrem Deutschniveau entspricht.

            Neben den öffentlichen Schulen gibt es in Deutschland auch Privat­schulen. Diese Schulen sind nicht staatlich organisiert, sondern werden beispiels­weise von einem privaten Unter­nehmen, der Kirche oder einem Verein betrieben. Sie haben oft eine besondere Philosophie oder Lehrmethode. Diese Schulen kosten fast immer Geld. Falls Sie überlegen, Ihr Kind auf eine private Schule zu schicken, lassen Sie sich bei der Schule Ihrer Wahl beraten. Eine Liste mit allen Schulen finden Sie auf der Themenseite zu Ihrem Bundesland. Klicken Sie dazu unten auf Ihr Bundesland.

              Kinder mit besonderen Schwierigkeiten oder Behinderungen können an vielen Schulen zusammen mit nicht behinderten Kindern lernen. Es gibt aber auch spezielle Schulen nur für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Falls Ihr Kind einen Kindergarten besucht, können die Mitarbeiter*innen dort Sie beraten. Unterstützung finden Sie außerdem beim Jugendmigrationsdienst. Die Mitarbeiter*innen dort sprechen viele Sprachen. Sie können auch das Elterntelefon anrufen und dort Fragen stellen. Das Elterntelefon wird auf Deutsch angeboten.

                Wenn ein Kind über einen längeren Zeitraum hin von einem anderen Kind oder einer Gruppe von Kindern beleidigt, gehänselt, lächerlich gemacht, bedroht oder schikaniert wird, spricht man von Mobbing. Viele Kinder erleben Mobbing – vor allem in der Schule. Jede*r kann Opfer von Mobbing werden – die Ursache dafür lässt sich nicht beim Opfer finden, sondern bei den Täter*innen, die mit dem Mobbing ihren eigenen Frust abreagieren wollen.

                Oft ist es gar nicht so einfach herauszufinden, ob das eigene Kind Opfer von Mobbing ist. Wenn Ihr Kind sich plötzlich anders verhält, ungern zur Schule geht, oft krank ist, die Schule schwänzt, schlechtere Noten hat, nicht mehr zum Sportverein will, Schlafprobleme hat, etc. können das aber Hinweise sein. Fragen Sie in diesem Fall einfühlsam nach, was die Ursache ist. Generell ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind regelmäßig nach der Schule und seinen Freunden fragen. Hören Sie aufmerksam zu, wenn es von der Schule oder seinen Freund*innen erzählt. Halten Sie auch regelmäßig Kontakt zu den Lehrer*innen, Trainer*innen, Eltern der Freunde, etc. Ihres Kindes und fragen sie nach dem Verhalten Ihres Kindes.

                Wenn Ihr Kind gemobbt wird, sollten Sie sofort mit den Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen / Trainer*innen sprechen. Diese sollten gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind überlegen, wie man das Problem lösen kann. Wenn körperliche Gewalt oder Erpressung vorliegen, können Sie sich auch an die Polizei wenden.

                Auf dem Infoblatt von Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen (amfn) e.V. finden Sie außerdem einen Überblick über die Schritte, die Sie unternehmen können. Das Infoblatt ist auf Deutsch, Arabisch, Englisch, Russisch und Ukrainisch verfügbar.

                Hilfe finden Sie auch in Ihrer Sprache bei Beratungsstellen wie dem Jugendmigrationsdienst oder auf Deutsch beim Elterntelefon.

                  In den Sozialen Medien (TikTok, Instagram, Snapchat, etc.) werden oft peinliche und / oder bearbeitete Bilder oder Videos von Kindern und Jugendlichen ohne deren Einwilligung hochgeladen. Teilweise hacken sich die Täter*innen auch in das Profil eines Kindes und posten in dessen Namen. Wenn jemand im Internet verleumdet, bedroht oder belästigt wird, spricht man von Cyber-Mobbing. Cyber-Mobbing ist strafbar. Wenn Ihr Kind Opfer von Cyber-Mobbing wird, sollten Sie das Material herunterladen und speichern – auf diese Weise haben Sie einen Beweis. Zeigen Sie es der Schule und gegebenenfalls den Eltern der Täter*innen und überlegen Sie gemeinsam, wie man das Problem lösen kann. Informieren Sie außerdem den Betreiber der Seite, damit die Beiträge gelöscht werden. Sie haben ein Recht auf Löschung. Generell ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind über seine Online-Aktivitäten und wie es seine Privatsphäre schützen kann, sprechen. Auf klicksafe.de finden Sie viele Informationen zum Thema Cyber-Mobbing auf Deutsch. Hilfe bekommen Sie auch in Ihrer Sprache bei Beratungsstellen wie dem Jugendmigrationsdienst oder auf Deutsch beim Elterntelefon.

                    Es ist normal, dass Kinder am Anfang oder zwischendurch Probleme mit einem oder mehreren Fächern haben. Oft kann Nachhilfe helfen. Bei der Nachhilfe hilft ein Betreuer oder eine Betreuerin Ihrem Kind nach der Schule mit den Fächern, in denen es Schwierigkeiten hat. Es gibt Nachhilfeschulen, in denen mehrere Kinder zusammen lernen. Das ist dann etwas weniger teuer als Einzelunterricht. "Nachhilfelehrer*innen" können aber auch ältere Schüler*innen oder ehemalige Lehrer*innen oder hilfsbereite Nachbar*innen sein, die oft nicht viel Geld kosten. In manchen Schulen und Jugendzentren gibt es am Nachmittag auch kostenlose Hausaufgabenhilfe. Fragen Sie am besten die Lehrer*innen Ihres Kindes oder andere Eltern nach Tipps oder Empfehlungen

                    Ihr Kind kann auch online Hilfe beim Lernen bekommen. Zum Beispiel auf lern-fair.de - hier bieten Studierende kostenlose Hilfe bei den Hausaufgaben für Schüler*innen ab der 1. Klasse. Die Betreuung findet durch Video-Chats auf Deutsch statt.

                      Eltern haben an Schulen vielfältige Möglichkeiten, sich einzubringen – zum Beispiel bei Elternabenden oder in einem Elterngespräch.

                      Beim Elternabend können Sie andere Eltern und Lehrer*innen kennenlernen und mehr über die Schule und die Situation in der Klasse erfahren. Offene Fragen – zum Beispiel zu Lerninhalten oder Klassenfahrten – können dort geklärt werden. Außerdem werden Elternvertretungen gewählt, die die Interessen der Kinder und Eltern in der Schule vertreten.

                      Beim Elterngespräch können Sie mit Lehrer*innen über Ihr Kind sprechen. Dabei erfahren Sie mehr über die Leistung Ihres Kindes, wie es ihm in der Klasse geht und wie es sich mit anderen Kindern verhält. Wenn Ihr Kind ein Problem hat, ist das Elterngespräch eine gute Möglichkeit, dies zu besprechen und mit den Lehrer*innen nach Lösungen zu suchen. Die Gespräche sind vertraulich.

                      Die genauen Angebote können je nach Schule variieren. Informieren Sie sich bei der Schule, welche Möglichkeiten es gibt, sich zu beteiligen.

                      Wenn Sie jemanden zum Übersetzen brauchen, können Sie die Lehrer*innen fragen, ob die Schule eine*n Dolmetscher*in für Sie bereitstellen kann oder ob Sie selbst jemanden mitbringen dürfen.

                        Wichtig

                        Wenn Sie Probleme mit bestimmten Lehrer*innen haben, wenden Sie sich an die Schulleitung. Wenn Sie Probleme mit der Schulleitung haben, wenden Sie sich an das Schulamt in Ihrer Gemeinde / Ihrem Bezirk. Der Jugendmigrationsdienst oder das Elterntelefon können Ihnen helfen.

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