Es gibt in Deutschland über 100 verschiedene Krankenkassen. Einige davon sind gesetzliche Krankenkassen, andere sind private Krankenkassen. Diese beiden Arten unterscheiden sich hinsichtlich des Zugangs, der Höhe der Beiträge und der Leistungen. Grundsätzlich können Sie Ihre Krankenkasse frei wählen. Nur bei den privaten Krankenversicherungen gibt es Einschränkungen. Dort werden nicht alle Menschen aufgenommen, sondern nur bestimmte Berufsgruppen (Beamte, Selbständige, Studenten) sowie Arbeitnehmer mit einem hohen Einkommen. Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen darf sich hingehen in der Regel jeder anmelden.
Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen richtet sich Ihr Krankenversicherungsbeitrag nach der Höhe Ihres Einkommens. Je höher Ihr Einkommen ist, desto mehr müssen Sie für die Krankenversicherung bezahlen. Menschen mit geringem Einkommen, zahlen also weniger. Die Idee dahinter ist, dass alle gemeinsam die Kosten für die Krankenversicherung aller tragen. Ein großer Vorteil der gesetzlichen Krankenkasse ist, dass Sie Ihren Ehepartner und Ihre Kinder unter bestimmten Umständen kostenlos mitversichern können. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt „Familienversicherung“.
Bei den privaten Krankenversicherungen richtet sich Ihr Krankenversicherungsbeitrag nicht nach Ihrem Einkommen, sondern nach Ihrem Versicherungsrisiko. Dieses Versicherungsrisiko wird anhand Ihres Alters, Ihres Geschlechts, Ihrer Vorerkrankungen und zum Teil auch anhand Ihres Lebensstils berechnet. Die Beiträge sind insgesamt meist höher als bei den gesetzlichen Krankenkassen. Dafür werden Privatpatienten aber oft bevorzugt behandelt und bekommen z.B. schneller einen Termin beim Arzt. Außerdem haben sie oft Anspruch auf mehr Leistungen als gesetzlich Versicherte. Sie müssen allerdings auch alle Kosten beim Arzt oder in der Apotheke zunächst selbst bezahlen und bekommen das Geld erst später von Ihrer Krankenkasse zurück.
Wenn Sie in einem künstlerischen oder publizistischen Beruf arbeiten, können Sie eine Aufnahme in die Künstlersozialkasse beantragen. Sie bezahlen dann nur die Hälfte der Versicherungsbeiträge. Den Rest bezahlt die Künstlersozialkasse.
Die meisten Menschen in Deutschland sind Mitglied in einer gesetzlichen Versicherung.
Die meisten Menschen in Deutschland sind Mitglied in einer gesetzlichen Versicherung.
Wenn Sie unsicher sind, welche Versicherung die richtige für Sie ist, lassen Sie sich bei der Verbraucherzentrale beraten. Sie können die verschiedenen Versicherungen auch unter www.krankenkassen.de vergleichen. Jede Versicherung – ob privat oder gesetzlich – bietet unterschiedliche Leistungen an. Einige beteiligen sich z.B. an den Kosten für Brillen oder alternative Heilmethoden, andere nicht.
Bitte beachten Sie: Ein Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung ist oftmals sehr schwierig bzw. unmöglich. Eine Anmeldung bei einer privaten Versicherung muss also gut überlegt sein.